Vor mehr als hundert Jahren bewirkte der erste Schachweltmeister W.Steinitz eine echte Revolution im Schach. Er führte die Lehre vom strategischen (positionellen) Spiel ein. Teil dieser Lehre war die Technik der Stellungsbewertung. Um eine Stellung einschätzen zu können, muss man sie in Elemente zerlegen. Die Elemente, die längere Zeit gelten, sind konstant (statisch). Die Elemente, die nur kurze Zeit gelten, sind vorläufige(dynamische).
Zu den statischen Vorteilen gehören:
1. Materialvorteil
2. Schlechte Königsstellung
3. Vorteil des Läuferpaars
4. Vorteil des Läufers gegen Springer
5. Starkes Bauernzentrum
6. Vorhandener Freibauer
7. Schwache Bauern (beim Gegner)
8. Bauernmajorität auf einem Flügel
9. Schwache Felder (beim Gegner)
10. Komplex von schwachen Feldern (beim Gegner)
11.Raumvorteil
12. Besitz einer offenen Linie
Zu den dynamischen Vorteilen gehören:
1. Entwicklungsvorsprung.
2. Schlechte stehende Figuren (beim Gegner)
3. Schlechte Koordination zwischen Figuren (beim Gegner)
4. Figurendruck im Zentrum
Wir wollen nun versuchen Steinitz Lehre anhand von Beispielen zu verdeutlichen. Dabei müssen Sie versuchen, kleine Vorteile zu sammeln und dynamische Vorteile in statische Vorteile umzuwandeln. Praktisch kann das geschehen, wie in den folgenden Partien. Normalerweise ist eine schlecht postierte Figur ein dynamisches Element, aber wenn die Figur auf lange Zeit vom Spiel ausgeschlossen wird, ist aus dem dynamischen Element ein Statisches geworden.
Hier nun zunächst drei kommentierte Partiefragmente.
Winter VS Capablanca
[Event "Hastings"]
[Site "?"]
[Date "1919.??.??"]
[Round "?"]
[White "Winter"]
[Black "Capablanca"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1bq1rk1/ppp2pp1/3b1n1p/2pNp3/4P2B/3P1N2/PPP2PPP/R2Q1RK1 b - - 0 1"]
[PlyCount "39"]
[EventDate "1919.??.??"]
1... g5 $1 2. Nxf6+ (2. Nxg5 {
Wahrscheinlich hatte Weiss seine Hoffnung zuerst auf diesen Zug gesetzt.} 2...
hxg5 $2 (2... Nxd5 $1 3. Nf3 Ne7 4. Bf6 Qd7 5. Qd2 Kh7 6. Bxe5 6... Ng6 $17 {
Weiss hat zwei Bauern fuer den Laeufer, aber das ist nichtgenuegendKompensatio
n fuer eine Figur.}) 3. Bxg5 {Jetzt geraet die schwarze Dame in eine starke
Fesselung, was schwere Folge haben wird.} 3... Be7 4. Nxe7+ Qxe7 5. Qf3 5...
Kg7 $8 6. Qg3 {Weiss nimmt den Koenig ins Visier und bereitet f2-f4 vor, um
den Turm in den Angriff einzuschalten} 6... Qd6 7. f4 $1 7... Nh5 8. Bf6+ $1
8... Kh7 (8... Kxf6 9. fxe5+ Ke6 10. Rf6+ $1 10... Nxf6 11. exd6 cxd6 12. Rf1
$16 {Die unsichere Position des schwarzen Koenigs und das schlechtere
Zusammenspiel zwischen den schwarzen Figuren erlaubt es uns,die Stellung als
vorteilhaft fuer Weiss einzuschaetzen})) 2... Qxf6 3. Bg3 3... Bg4 $1 {
Schwarz fesselt den Springer und bereitet den Abtausch auf f3 vor. Danach wird
die weisse Bauerstruktur auf dem Koenigsfluegel gelaehmt. Der Laeufer g3 sitzt
im Gefaengnis mit dem Urteil “lebenslang”.} 4. h3 Bxf3 (4... Bh5 5. Bh2 Bxf3 6.
Qxf3 Qxf3 7. gxf3 {mit aehnlicher Stellung wie in der Partie}) 5. Qxf3 Qxf3 6.
gxf3 6... f6 {Schwarz hat nun de Fakto eine Figur mehr. Aber wo soll er
weitermachen ? Natuerlich am Damenfluegel, da muss er jetzt das Spiel oeffnen.
Dieser Plan entspricht der goldenen Schachregel: “Spielen Sie da, wo Sie
Vorteil besitzen.} 7. Kg2 a5 8. a4 8... Kf7 {Typisch Capablanca: in Stellungen
in denen der Gegner kein Gegenspiel hat, werden alle Figuren optimal postiert,
bevor der Hauptplan ausgefuehrt wird. Das optimale Feld fuer den schwarzen
Koenig ist e6, wo er zentralisiert ist und von den weissen Tuerme nicht unter
Druck gesetzt werden kann.} 9. Rh1 Ke6 10. h4 10... Rfb8 {Nun Schwarz macht
die zweite Front auf, wo er seinen (Mehr-)laeufer zurVerfuegung hat. Hier wird
das bekannte Prinzip der zwei Schwaechen demonstriert. Die erste Schwaeche ist
der Laeufer g3 (strategischer Nachteil),die zweite soll auf dem Damenfluegel
geschaffen werden.} 11. hxg5 hxg5 12. b3 c6 13. Ra2 13... b5 $1 14. Rha1 14...
c4 $1 {Der entscheidende Durchbruch.} 15. axb5 cxb3 16. cxb3 Rxb5 17. Ra4 Rxb3
18. d4 (18. Rxa5 Rxa5 19. Rxa5 19... Rxd3 $19) 18... Rb5 19. Rc4 Rb4 20. Rxc6
Rxd4 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Geller VS Mikhalchishin
[Event "UdSSR"]
[Site "?"]
[Date "1978.??.??"]
[Round "?"]
[White "Geller"]
[Black "Mikhalchishin"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r4rk1/1bq1bpnp/ppn1p1p1/4P3/P2N4/2N1BB2/1PP1Q1PP/3R1R1K w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[EventDate "1978.??.??"]
{Die weissen Figuren stehen aktiver als die schwarzen, aber Schwarz will nach
Abtauschoperationen im Zentrum seinen passiven Springer g7 mittels Sg7-f5 ins
Spiel bringen. Der weisse Bauer e5 ist von Springer c6 und Dame c7 angegriffen,
darum muss Weiss schnell handeln.} 1. Nxc6 $1 1... Bxc6 2. Qc4 $1 {
Die schwarze Dame ist gefesselt} 2... Rfc8 3. Bxc6 Qxc6 4. Qxc6 Rxc6 5. Rd7 $1
{Die Abtauschoperation hat dazu gefuehrt, dass die aktiven schwarzen Figuren
vom Brett verschwunden sind. Der weisse Bauer auf e5 fuehlt sich wohl und
Weiss hat die offene d-Linie unter Kontrolle.} 5... Re8 6. g4 $1 {Das ist die
Schluesselidee von Weiss. Der Springer g7 wird auf lange Sicht aus dem Spiel
ausgeschaltet.} 6... h5 7. h3 {Klar.Der Punkt f5 muss weiter ueberwacht werden.
} 7... hxg4 8. hxg4 8... b5 $6 ({Besser war} 8... Rc4 9. Bd4 Rd8 10. Rxe7 Rdxd4
11. Rfxf7 11... Ne8 $1 12. Rf3 12... Ng7 $16 {
Obwohl Weiss in Vorteil ist, erhaelt Schwarz gewisse Konterchancen.}) 9. axb5
axb5 10. Ne4 $1 {Die entscheidende Einschaltung des weissen Springers.} 10...
Rxc2 11. Nf6+ $1 11... Bxf6 12. exf6 {Der Springer ist gefangen.} 12... Rxb2
13. fxg7 f5 14. Rf3 {mit der Idee 15.Tf3-h3} 14... fxg4 15. Rf4 Rc8 16. Bc5 $1
{Schwarz hat keine Verteidigung mehr gegen Tf4-f8} 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Larsen VS Nielsen
[Event "Esbjerg"]
[Site "?"]
[Date "1953.??.??"]
[Round "?"]
[White "Larsen"]
[Black "Nielsen"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "1r1q1r2/3bppkp/p2p2p1/1p1Pn3/8/1P4P1/P1N1PPBP/2RQ1RK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "27"]
[EventDate "1953.??.??"]
{Dank des Bauern d5 hat Weiss Raumvorteil, er kontrolliert das schwache Feld
c6 und begrenzt die Wirkung der schwarzen Leichtfiguren Laeufer d7 und
Springer e5. Das schwarze Sorgenkind ist in erster Linie der Springer e5.
Obwohl er im Zentrum steht, ist g4 das einezige freie Feld fuer ihn..} 1. h3 $1
{Mit disem Zug beginnt Weiss die Jagd auf den Springer e5. Es droht f2-f4} 1...
Qb6 {Richtet sich gegen f2-f4} (1... Bc8 $5 2. Nd4 $16) 2. Qd4 $1 {Im Endspiel
werden die Probleme von Schwarz noch groesser, weil die Dame eine wichtige
Verteidigunsfigur ist. In unserem Fall wird die Schwaeche des Punktes c7
spuerbar.} 2... f6 3. Qxb6 $1 {Jetzt verlieren die schwarzen Tuerme den
Kontakt untereinander, was die Verteidigung erschwert.} 3... Rxb6 4. Nd4 g5 5.
Rc7 {Hier kann man schon von zwei Schwaechen sprechen: 1) die Kontrolle der
c-Linie 2) die langfristige Passivitaet des schwarzen Springers.} 5... Rd8 6.
Kh2 {Mit diesem Zug deckt Weiss den Bauern h3 und bereitet Laeufer g2-e4-f5
vor. Damit will er die Schwaeche der weissen Felder ausnutzen, die nach der
Springerrettungsaktion entstanden ist.} 6... h6 7. Be4 Kf8 8. f4 Nf7 9. Bf3 {
Eine gute Alternative war 9.Le4-f5} (9. Ne6+ $2 9... Bxe6 10. dxe6 10... d5 $1
{Larsen} 11. Bf5 11... Nd6 {mit guten Remischancen}) 9... Rbb8 10. Ne6+ Bxe6
11. dxe6 Nh8 12. f5 $18 {
Der Triumph der weissen Strategie: Der Springer ist gefangen.} 12... b4 13. Bb7
a5 14. e4 {Die schwarzen Figure sind gelaehmt. Weiss kann machen, was er will.
Z.B. Tf1-d1-d5: a5. Schwarz kann nur tatenlos zu sehen.} 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Im letzten Artikel haben wir über die Theorie von Steinitz gesprochen und wie wichtig statische dauerhafte Elemente sind.
Oft entsteht eine Bauernmehrheit am Damenflügel aus der Eröffnung nach dem Bauerntausch im Zentrum. Wenn eine der Parteien am Damenflügel drei gegen zwei oder zwei gegen einen Bauern besitzt, spricht man von einem Bauernvorteil am Damenflügel. Wenn die anderen Faktoren ungefähr ausgeglichen sind, kann man von einem statischen Vorteil sprechen. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Bauernmehrheit im Endspiel: In diesem Fall besteht die Hauptaufgabe der Partei mit Bauermajorität darin, einen Freibauern zu bilden..
Es kommt natürlich die Frage auf, worin der Unterschied zwischen einer Bauernmehrheit am Damenflügel und der einer am Königsflügel besteht. Der Unterschied ist die Beweglichkeit. Die Bauer am Damenflügel sind beweglicher und schneller als die Kollegen vom Königsflügel. Die Königsflügelbauern müssen auch für die Sicherheit des König sorgen. Deshalb können sie nicht einfach so nach vorne stürmen und den Monarchen ohne Schutz lassen. Deswegen ist eine Bauernmehrheit am Damenflügel ein bisschen wertvoller als eine Bauermehrheit am Königsflügel.
In den folgenden Beispielen werden wir sehen, wie dieser Vorteil konkret verwertet werden kann.
Marshall VS Capablanca
[Event "USA"]
[Site "?"]
[Date "1909.??.??"]
[Round "?"]
[White "Marshall, F."]
[Black "Capablanca, J."]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "1r3rk1/pp2qppp/4b3/2p5/8/4PQP1/PP3PBP/R1R3K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "38"]
[EventDate "1909.??.??"]
{Die Stellung ist ungefaehr ausgeglichen. Weiss hat einen Bauern mehr am
Koenigsfluegel, Schwarz drei Bauern gegen zwei am Damenfluegel. Eine goldene
Schachregel lautet: Spiel dort, wo du Vorteil besitzt. In diesem Sine waere
der richtige Plan von Weiss, seinen Bauern im Zentrum nach vorne zu bringen.}
1. Qe4 $6 (1. e4 Qc7 2. Qe3 $11) 1... Qc7 $1 {Richtet sich gegen Lg2-h3} 2. Rc3
$2 {Weiss ignoriert voellig die offene d-Linie.} (2. Rd1 $142) 2... b5 3. a3 c4
4. Bf3 4... Rfd8 {Schwarz stellt es mit seinem Turm schlauer an: Er laesst
sich nicht lange einladen, die offene Linie unter Beschuss zu nehmen.} 5. Rd1
Rxd1+ 6. Bxd1 6... Rd8 $17 {Schwarz hat die Bauern ziemlich weit vorgeschoben.
Der Besitz der d-Linie erleichtet die Ververtung des Vorteiles.} 7. Bf3 g6 8.
Qc6 8... Qe5 $1 {Schwarz hat nichts dagegen, die Dame abzutauschen, aber unter
seinen Bedinungen Der sofortige Abtausch gab Weiss gewisses Gegenspiel.} 9. Qe4
Qxe4 (9... Rd1+ $5 10. Kg2 Qxe4 11. Bxe4 {
Mit der gleichen Stellung wie in der Partie.}) 10. Bxe4 {
Was wuerden Sie ziehen?} 10... Rd1+ $1 {Verhindert Kg2-f1-e2. Schwarz haelt
den weissen Koenig weit weg vom Damenfluegel, wo er seinen Bauernvormarsch
plant.} 11. Kg2 a5 12. Rc2 b4 13. axb4 axb4 14. Bf3 Rb1 15. Be2 15... b3 $1 16.
Rd2 16... Rc1 {Droht Tc1-c2} 17. Bd1 {Finden Sie den richtigen Zug!} 17... c3
$1 18. bxc3 b2 19. Rxb2 19... Rxd1 {
Schwarz hat eine technisch leicht gewonnene Stellung.} 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Schaller VS Gustafsson
[Event "Bundesliga 99/00"]
[Site "?"]
[Date "2000.??.??"]
[Round "?"]
[White "Schaller, S."]
[Black "Gustafsson, J."]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "3rr1k1/pp3pp1/2p1b2p/8/8/4P1P1/PPB1P2P/R2R2K1 b - - 0 1"]
[PlyCount "53"]
[EventDate "2000.??.??"]
{Schwarz hat am Damenfluegel den Bauernvorteil von drei gegen zwei. Weiss hat
daruber hinaus schwache verdoppelte Bauern auf e2,e3. Also kann Weiss keinen
Freibauern am Koenigsfluegel bilden.} 1... Kf8 $1 2. a3 Ke7 3. Kf2 Rxd1 4. Rxd1
Rd8 5. Bd3 c5 6. Ke1 c4 7. Bc2 Rxd1+ 8. Kxd1 b6 9. Kd2 Kd6 10. Kc3 Kc5 11. Bb1
b5 12. Bc2 a5 13. Kd2 b4 14. axb4+ 14... axb4 {Schwarz hat am Damenfluegel
eine ideale Stellung ereicht. Jetzt soll die zweite Schwaeche mit Hilfe des
Koenigs am Koenigsfluegel organisiert werden.} 15. Ba4 Bd5 16. Bd7 Kd6 17. Ba4
Ke5 18. Bd7 Ke4 19. Bg4 g6 20. Bd7 Ke5 21. Be8 Kf5 22. Bd7+ Kg5 23. e4 (23. Be8
Kg4 24. Bd7+ 24... Be6 $19) (23. Kc1 Be4 24. Bc8 (24. Be8 Kg4 25. Bxf7 Kh3 26.
Bxc4 Kxh2 27. g4 Kg3 28. Be6 h5 29. gxh5 gxh5 30. Kd1 h4 31. Ke1 h3 32. Bxh3
32... Kxh3 $19) 24... f5 $1 25. Be6 Kg4 26. Bxc4 Kh3 27. Bf7 g5 28. Bg6 28...
g4 $1 $19 (28... Kxh2 29. g4 $132)) 23... Be6 24. Bxe6 fxe6 25. Ke3 e5 26. h3
h5 27. Kd2 27... h4 {
Der weisse Koenig ist damit ueberfordert, beide Fluegel zu verteidigen.} 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Stein VS Tal
[Event "UdSSR"]
[Site "?"]
[Date "1971.??.??"]
[Round "?"]
[White "Stein, L."]
[Black "Tal, M."]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "2rr2k1/pb1nbppp/5n2/qPp5/P1p2B2/2N2NP1/2Q2PBP/R2R2K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[EventDate "1971.??.??"]
{Obwohl Weiss einen Bauern weniger hat, steht er wegen der Bauermerheit a4, b5
gegen a7 besser.a Der Bauer c4 wird eine leichte Beute fuer den weissen
Springer. Auch die schwarze Dame befindet sich in Gefahr. Weiss nutzt diesen
Umstand sofort aus.} 1. Nd2 $1 1... Bxg2 2. Nxc4 Qb4 3. Na2 Be4 4. Nxb4 Bxc2 5.
Nxc2 Nb6 6. Rxd8+ Bxd8 7. N2e3 {Nach dem taktischen Schlagabtausch entsteht
ein Endspiel, in dem die Bauermehrheit eine entscheidende Rolle spielt. Alle
weissen Figuren unterstuetzen den Damenkandidat. Der Springer c4und der
Laeufer f4 lassen Schwarz wenig Hoffnung auf eine Blockadestellung.} 7... Nxc4
8. Nxc4 Nd5 9. Rd1 $1 9... Nb6 ({Zaeher war} 9... Nxf4 10. gxf4 Bc7 11. f5 Kf8
12. Kg2 Ke7 13. Rd5 Bb8 14. h3 g6 15. Kf3 $16) 10. Nd6 Ra8 11. a5 Na4 12. Nc4
12... Nc3 {Die letzte schwarze Hoffnung, aber dieser Doppelangriff scheitert
wegen der schwachen Grundreihe.} 13. Re1 13... Bxa5 {
Kapitulation, aber Schwarz hat keine guten Zuege mehr.} (13... Bf6 14. b6 axb6
15. axb6 $18) 14. Nxa5 Nxb5 15. Re5 Nd4 16. Rxc5 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Yates VS Alekhine
[Event "Den Haag"]
[Site "?"]
[Date "1921.??.??"]
[Round "?"]
[White "Yates, F."]
[Black "Alekhine, A."]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "3r2k1/pp4pp/4b3/5p2/1PP1p3/P5P1/5P1P/2R2BK1 b - - 0 1"]
[PlyCount "35"]
[EventDate "1921.??.??"]
{Dieses Beispiel soll zeigen, dass eine Bauermehrheit am Damenfluegel allein
nicht zum Vorteil ausreicht. Man muss sich auch mit anderen Faktoren
beschaeftigen. Hier sind die Kontrolle ueber die d-Linie und der aktivere
schwarze Koenig wichtiger, als die weisse Bauermehrheit am Damenfluegel} 1...
Kf7 2. c5 Kf6 3. Bc4 {Finden Sie richtigen Zug !} 3... Bc8 $1 {Nach dem Laeufer
abtausch waere das entstehende Turmendspiel fast ausgeglichen. Um auf Gewinn
zu spielen, muss man den Laeufer auf dem Brett lassen. Zunaechst einmal soll
er einen eventuellen Freibauern auf der c-Linie kontrollieren , spaeter kann
er auch eine Offensive im Zentrum unterstuetzen.} 4. a4 g5 5. b5 5... f4 {
Die Bauernmehrheit am Koenigsfluegel kann im Endspiel sehr schnell mobilisiert
werden.} 6. Kf1 6... Rd2 $1 {Der schwarze Turm bildet zusammen mit Koenig,
Laeufer und den Bauern eine offensive Einheit.} 7. gxf4 gxf4 8. Ke1 Rb2 9. Be2
(9. Rd1 Bg4 10. Rd6+ Ke7 11. Rd4 Bf3 12. Bd5 (12. c6 bxc6 13. bxc6 e3 14. Rd7+
Ke8 15. fxe3 fxe3 16. Bd3 Ra2 17. Rb7 Rd2 18. Rb8+ Ke7 19. Rb7+ 19... Kf6 $19)
12... Rb1+ 13. Kd2 e3+ 14. fxe3 Rd1+ 15. Kc3 Rxd4 16. Kxd4 Bxd5 17. Kxd5 17...
fxe3 $19) 9... Ke5 $1 10. c6 bxc6 11. Rxc6 Be6 12. Bd1 Rb1 13. Rc5+ Kd4 14. Rc2
14... e3 {Guter Rat ist teuer fuer Weiss.} 15. fxe3+ fxe3 16. Rc6 Bg4 17. Rd6+
Ke5 18. h3 18... Bh5 {Gegen e3-e2 gibt es keine Verteidigung mehr.} 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Starke Felder
Exweltmeister Euwe hat starke Felder folgendermaßen definiert:
1. Das Feld muß sich außerhalb der Reichweite der feindlichen Bauern befinden
2. Es muß in der Nähe der feindlichen Stellung liegen
3. Man muß in der Lage sein, das Übergewicht zur Geltung bringen zu können, das früher oder später zur wirkungsvollen Besetzung des Feldes führt
Das starke Feld ist ein sehr wichtiges statisches Element. Die Schaffung und Ausnutzung eines starken Feldes ist eine häufig genutzte Strategie .in Schachpartien. Allein die Kontrolle über ein starkes Feld (bei anderen ausgeglichenen Faktoren) reicht oft schon aus, um in Vorteil zu kommen. Eine besonders effektive Methode, um die Stärke eines Feldes auszunutzen, ist die Besetzung dieses Feld mit einer Figur. Besonderes gut geeignet sind dafür die Springer. Der Springer ist eine Figur, die sehr auf Stabilität angewiesen ist. Die notwendige Stabilität für die eigene Aktivität erreichen Springer auf starken Feldern. Wenn es sich um zentrale Punkt handelt, sind Springer besonderes giftig. Sie können beliebige Aktionen am Damen- wie auch am Königsflügel und im Zentrum unterstützen . Ich möchte anhand von ein paar Beispielen zeigen, wie das praktisch funktioniert
Lilienthal VS Botwinnik
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1945.??.??"]
[Round "?"]
[White "Lilienthal"]
[Black "Botwinnik"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "1k1r3r/pp2qpp1/2pbbn1p/3pN3/3P4/2NBP3/PPQ2PPP/2KRR3 w - - 0 1"]
[PlyCount "45"]
[EventDate "1945.??.??"]
1. f4 $2 {Weiss ueberschaetzt die Bedeutung des Springers auf e5 und schwaecht
den Punkt e4. Der Springer e5 kann nach f7-f6 vertrieben werden, aber das Feld
e4wird nur von weissen Figuren gedeckt, die Schwarz abtauschen kann.} (1. Na4
$2 1... Bxe5 2. dxe5 Ng4 3. f4 3... Nxh2 $17) 1... c5 $1 {
Der Kampf um den Punkt e4 faengt an} 2. Kb1 (2. dxc5 Bxe5 3. fxe5 Nd7 4. Nb5
4... Rc8 $19) (2. Nb5 c4) 2... c4 $1 3. Bf5 $6 (3. Be2 3... g6 {Droht Le6-f5}
4. g4 h5 5. h3 hxg4 6. hxg4 6... Rh2 $1 {M.Botwinnik}) 3... Bxf5 {
Der erste Verteidiger wird abgetauscht.} 4. Qxf5 4... Bb4 $1 {
Mit der Idee, die letzte Deckungsfigur des Punktes e4 zu tauschen.} 5. Qc2 Rd6
(5... Ne4 $5 {war moeglich, aber das entsprach nicht Botwinniks Stil.} 6. Nxd5
Rxd5 7. Qxe4 Rhd8 8. Re2 8... f6 $17 {M.Botwinnik}) 6. Re2 Bxc3 7. bxc3 7...
Ne4 {Der Springer e4 erzeugt unangenehmen Druck auf den Bauern c3. Sein
Gegenueber auf e5 wirkt harmlos.} 8. Ka1 Ra6 9. Qc1 Rd8 10. Rc2 Rdd6 11. Ng4 {
Weiss hofft, nach Sg4-f2 den Springer e4 abzutauschen.} 11... Rg6 $1 {
“Bitte zurueck, wir brauchen den Springer e4 fuer die Damenfluegeloffensive”.}
12. h3 12... h5 $1 13. Ne5 Rgb6 14. Nf3 Qa3 15. Ng5 (15. Ne5 Qa4 16. Nxf7 Nxc3
17. Rdd2 Rb1+ 18. Qxb1 Nxb1 19. Kxb1 19... Rb6+ $19) 15... Nxc3 $1 16. Qxa3
Rxa3 17. Rdc1 Nb5 18. Nxf7 Rxe3 19. Ne5 Kc7 20. g4 Nxd4 21. Rd2 Ne2 22. Re1 Nc3
23. Rc1 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Botwinnik VS Flohr
[Event "Match Botwinnik-Flohr"]
[Site "?"]
[Date "1936.??.??"]
[Round "?"]
[White "Botwinnik"]
[Black "Flohr"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "4r1k1/pp1rq1pp/2p1p3/4Ppb1/P1PP4/1PNR1QP1/6KP/3R4 w - - 0 1"]
[PlyCount "67"]
[EventDate "1936.??.??"]
1. c5 $3 {Weiss nimmt den Punkt d6 unter starke Kontrolle. Er ist fuer den
Springer reserviert: Sc3-b1-a3-c4-d6. Wenn dann Schwarz auf d6 den Laeufer
fuer den Springer tauscht, entsteht ein starker Freibauer auf d6. Die
Schwaechung des Punktes d5 spielt keine Rolle, weil Schwarz diesen Umstand
nicht ausnutzen kann.} 1... a5 {Schwarz kann das Eindringen des weissen
Springers nicht verhindern, aber er kaempft gegen die zweite weisse Drohung
b3-b4-b5} 2. Nb1 Qf8 3. Na3 Bd8 4. Nc4 Bc7 5. Nd6 $16 {Weiss hat sein Ziel
erreicht. Aber zum Gewinn reicht der Springer d6 allein nicht aus. Weiss muss
noch eine Schwaeche schaffen} 5... Rb8 6. Rb1 (6. Nxb7 $1 {Dieses Springeropfer
versprach gute Gewinnchancen, aber Botwinnik bevorzugte sichere Wege} 6... Rxb7
7. Qxc6 Bb8 8. Qxe6+ $16 8... Qf7 9. Qxf7+ Rxf7 10. e6 Rfc7 11. d5 Rxc5 12. d6
Bxd6 13. Rxd6 Rc2+ 14. Kh3 h6 (14... Kf8 15. Rd7 Rxb3 (15... Rcc7 16. Kh4 $1
16... Ke8 17. Kg5 $18) 16. Ra7 Rb8 17. Rdd7 g5 18. Rg7 h6 19. Raf7+ Ke8 20.
Rg8#) 15. R1d5 $18 15... Rxb3 16. Rd8+ Kh7 17. e7 Rbb2 18. Rh8+ Kxh8 19. e8=Q+
Kh7 20. Rxf5 $18) 6... Qd8 7. b4 axb4 8. Rxb4 {
Der Bauer b7 wird zur Zielscheibe fuer Weiss.} 8... Bxd6 {
Schwarz kann den Springer auf d6 nicht mehr zulassen.} 9. exd6 {Schwarz hat
drei Sorgen: den weissen Freibauern d6, die schwachen Bauern auf b7und e6.
Irgendwann bricht die schwarze Stellung zusammen.} 9... Qa5 10. Rdb3 Re8 11.
Qe2 {Typisch Botwinnik: in gewonnener Stellung nichts ueberstuerzen. 11.T:b7!
war hier der schnellere Weg.} (11. Rxb7 $1 11... Rxb7 12. Rxb7 Qxa4 13. Qh5 $1
13... Rf8 (13... Qc2+ $2 14. Kh3 Rf8 15. Qg5 $18 15... Rf7 16. Rb8+ Rf8 17.
Rxf8+ Kxf8 18. Qe7+ Kg8 19. Qe8#) 14. Qe2 Qxd4 15. Qxe6+ Kh8 16. Rf7 Rb8 17.
Rxf5 $18) 11... Qa8 12. Re3 Kf7 13. Qc4 $6 (13. Kf2 $18 {Botwinnik}) 13... b5
$1 14. Qc2 (14. axb5 $4 14... cxb5+ $19) 14... Rxd6 (14... Ra7 15. axb5 Ra2 16.
Rb2 Rxb2 17. Qxb2 cxb5+ 18. Kh3 $18 {Botwinnik}) 15. cxd6 c5+ 16. Kh3 cxb4 17.
Qc7+ Kg8 18. d7 Rf8 19. Qd6 (19. Rxe6 $1 19... g5 20. Qd6 bxa4 21. Re7 $18 {
Goldberg}) 19... h6 20. Qxe6+ Kh7 21. Qe8 $18 21... b3 22. Qxa8 Rxa8 23. axb5 (
23. Re8 $2 23... b2 24. Rxa8 b1=Q 25. d8=Q Qf1+ 26. Kh4 g5+ 27. Kh5 27... Qh3#
{Botwinnik}) 23... Rd8 24. Rxb3 Rxd7 25. b6 {Schwarz gab auf} 25... Rb7 26. Kg2
Kg6 27. Kf3 Kf6 28. Rb5 Ke6 29. Ke3 Kd6 30. Kd3 Kc6 31. Kc4 Kd6 32. Rd5+ Kc6
33. Rc5+ Kd6 34. Kb5 {Botwinnik} 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Polugajewski VS Donner
[Event "Beverwijk"]
[Site "?"]
[Date "1966.??.??"]
[Round "?"]
[White "Polugajewski"]
[Black "Donner"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r2qk2r/1b2bppp/p2p1n2/1pn1pPB1/4P3/1BN3N1/PPP3PP/R2QK2R w KQkq - 0 1"]
[PlyCount "57"]
[EventDate "1966.??.??"]
1. Bxf6 $1 {Weiss nutzt die Schwaeche d5 aus. Sein Plan besteht im Abtausch
der Leichtfiguren, die das Feld d5 kontrollieren.} 1... Bxf6 2. Bd5 Bxd5 3.
Nxd5 {Weiss hat sein Ziel erreicht. Er hat die schwarze Stellung
verschlechtert. Der Bauer f5 erschwert die Verteidigung, weil er Schwarz
stark einengt.} 3... Bh4 4. Qf3 O-O 5. O-O-O Rc8 6. Kb1 6... Nd7 {Schwarz will
den Springer d5 abtauschen. Ein verschtaendlicher Wunsch. Aber den Platz des
Springers wird ein Turm uebernehmen, der kein Freund des Bauern d6 ist.} 7. Nf1
Bg5 8. h4 Bh6 9. Nh2 $1 {Der Springer will sich am Lh6 raechen, der ihm die
tolle Karriere auf d5 verbaut hat.} 9... Nb6 10. Ng4 Nxd5 11. Rxd5 f6 12. Qd3
Rc6 13. Rd1 Qa8 14. a3 Rd8 15. Nxh6+ {Die zweite Schwaeche ist da} 15... gxh6 {
Der Gewinn von Weiss wegen der Schwaeche Bauer d6 und der zerstoertenBauernstru
ktur am Koenigsfluegel ist nicht kompliziert} 16. Qd2 Qb7 (16... Kg7 17. Rd3
Rf8 18. Rg3+ Kh8 19. Qxh6 19... Rf7 $18) 17. Qxh6 Qg7 18. Qe3 {Wegen des geschw
aechten schwarzen Koenigs lehnt Weiss den Damentausch besser ab.} 18... Qg4 19.
g3 Rd7 20. R1d3 Kf7 21. Qh6 Qg7 22. Qh5+ Ke7 23. Qd1 Qh6 24. b3 Rd8 25. Kb2 Rd7
26. Kb1 {Zeitgewinn, um die Zeitkontrolle erreichen} 26... Rd8 27. Qe1 Rdc8 28.
Qb4 Rd8 29. a4 {
Weiss gewinnt noch einen Bauern , weil 41…b5xa4, wegen 42.Db4-b7 verliert.}
1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Smyslow VS Rudakowski
[Event "Moskau "]
[Site "?"]
[Date "1945.??.??"]
[Round "?"]
[White "Smyslow"]
[Black "Rudakowski"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Jaroslaw Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r4rk1/pp2bppp/3p1n2/4pP2/2q1P3/2N1B3/PPP3PP/R3QRK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "27"]
[EventDate "1945.??.??"]
1. Bg5 $1 {Eine typische Methode: Weiss tauscht den Springer f6, der den
schwachen Punkt d5 schuetzt.} 1... Rfe8 $2 {Schwarz steht – statisch gesehen –
auf Verlust. Der Punkt d5 und Bauer d6 sind Schwaechen. Also sollte Schwarz
versuchen, mit dynamischen Mittel Gegenspiel zu bekommen.} (1... Rfc8 $1 {
GM I.Platonov .Wegen der folgenden Analyse halte ich dieses Beispiel fuer
besonderes lehrreich.} 2. Bxf6 (2. Rf2 2... Rc5 $3 3. Bxf6 Bxf6 4. Nd5 Rxd5 5.
exd5 5... Bh4 $5 (5... e4 $5) 6. g3 Bd8 7. Rd2 7... Bg5 $5 $132 {I.Platonov} 8.
Re2 Qd4+ 9. Kg2 9... Qxd5+ {
Fuer die geopferte Qualitaet hat Schwarz ausreichende Kompensation}) (2. Kh1
Rc5 3. Bxf6 Bxf6 4. Rf2 (4. Rd1 Qb4 5. a3 Qxb2 6. Na4 Qxc2 7. Nxc5 7... Qxc5
$44) 4... Rac8 5. Nd5 Rxd5 6. exd5 Bh4 7. g3 Qxd5+ 8. Kg1 8... Bd8 $17 {
I.Platonov}) 2... Bxf6 3. Nd5 Qxc2 4. Nxf6+ gxf6 5. Qh4 Kg7 6. Rf3 6... Qxb2 {
I.Platonov, erscheint mir zu riskant} (6... Qc5+ $1 7. Kf1 Qb5+ 8. Kg1 8...
Qc5+ {Schwarz hat schon mindestens Remis} 9. Kf1) 7. Raf1 Rg8 8. Rg3+ Kf8 9.
Qxf6 Qd2 10. Rxg8+ Kxg8 11. h3) 2. Bxf6 Bxf6 3. Nd5 $1 $16 {Die Besetzung des
Feldes d5 bringt Weiss grossen Vorteil. Schwarz ist zur passiven Verteidigung
verurteilt.} 3... Bd8 (3... Qxc2 4. Rf2 Qc5 5. Rc1 Qd4 6. Nc7 $16) 4. c3 b5 5.
b3 Qc5+ 6. Kh1 Rc8 7. Rf3 $5 7... Kh8 (7... f6 $5) 8. f6 $1 8... gxf6 (8...
Bxf6 9. Nxf6 gxf6 10. Qh4 Rg8 11. Qxf6+ Rg7 12. Rg3 Rcg8 13. Rd1 $18 {
Fuehrt zur gleichen Stellung, wie in der Partie}) 9. Qh4 Rg8 10. Nxf6 Rg7 11.
Rg3 Bxf6 12. Qxf6 Rcg8 13. Rd1 d5 14. Rxg7 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Der Vorteil des Läuferpaares im Mittelspiel
Die folgenden Partien demonstrieren den Vorteil des Läuferpaares im Mittelspiel und seine Überlegenheit in offenen Stellungen.
Weshalb sprechen wir vom Vorteil des Läuferpaars anstelle von der Überlegenheit der Läufer über die Springer? Die Erfahrung lehrt uns, dass in etwa 70-75% der Partien, in denen das Läuferpaar gegen zwei Springer oder gegen Springer und Läufer zu spielen hat, sich die beiden Läufer als stärker erweisen. Ein weitverbreiteter Glaube schreibt den Vorteil des Läuferpaares der Überlegenheit des Läufers über den Springer zu. Also tatsächlich nicht dem Läuferpaar selbst! Aber diese Auffassung übersieht den Faktor des Zusammenwirkens: die beiden Läufer brauchen einander! Obwohl ein Läufer, für sich genommen, seine Vorteile hat (hauptsächlich seine Beweglichkeit und Langschrittigkeit) , hat er auch einen bedeutenden Nachteil: ein Läufer beherrscht jeweils nur eine Farbe! Sind die Figuren des Gegners auf den Feldern entgegengesetzter Farbe postiert, können sie vom Läufer nicht mehr angegriffen werden. Diese Lücke muß von seinem Kollegen geschlossen werden.
Der Vorteil des Läuferpaares ist von statischer Art und auf längere Dauer ausgerichtet. Um effektiv eingesetzt werden zu können, brauchen Läufer offene Diagonalen. Die im Besitz des Läuferpaars befindliche Partei versucht deshalb immer, die Stellung zu öffnen – besonders die Diagonalen. Opfer finden ihre Begründung häufig gerade in diesem Zweck.
In diesem Artikel bekommen Sie Beispiele für die Kraft des Läuferpaars im Mittelspiel mit offenem Zentrum zu sehen.
Sigurjonsson VS Stein
[Event "Reykjavik"]
[Site "?"]
[Date "1972.??.??"]
[Round "?"]
[White "Sigurjonsson"]
[Black "Stein"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "2rq1rk1/1b2bppp/pp1ppn2/8/PP2PP2/1QNPBN2/6PP/R4R1K b - - 0 1"]
[PlyCount "53"]
[EventDate "1972.??.??"]
1... d5 $1 {Schwarz erlangt Initiative, indem er die unsichere Aufstellung der
weissen Leichtfiguren Le3 und Sc3 ausnutzt.} 2. e5 2... d4 $1 {Schwarz raeumt
die Diagonale h1-a8 fuer den Lb7 und schafft Voraussetzungen fuer
kombinatorisches Spiel.} 3. Nxd4 (3. exf6 3... Bxf6 $17) 3... Ng4 4. Bg1 4...
Nxh2 $1 {Ploetzlich geraet der weisse Koenig in Gefahr} 5. Rfc1 (5. Kxh2 $2
5... Bxb4 $1 6. Qxb4 Qh4#) (5. Nxe6 $6 5... Qxd3 6. Rfc1 Ng4 7. Nxf8 Qh3+ 8.
Bh2 Qxg2#) (5. Rfd1 Ng4 6. Nxe6 $6 6... Qd7 7. Ng5 Bxg5 8. fxg5 Nf2+ 9. Bxf2
Qh3+ 10. Kg1 Qxg2#) 5... Ng4 6. Ne4 Bxb4 7. Ng5 7... Qd5 $19 {Erzwingt den
Uebergang in ein fuer Weiss verlorenes Endspiel. Das Laeuferpaar und der
Mehrbauer garantieren Schwarz einen leichten Sieg.} 8. Ngf3 Qxb3 9. Nxb3 Bd5
10. Nfd2 Bc3 11. Rab1 b5 12. axb5 axb5 13. Ne4 13... Bxe4 $1 {Transformation
des Vorteiles. Schwarz tauscht seinen starken Laeufer, aber dafuer wird die
weisse Bauerstruktur schwaecher.} 14. dxe4 Rc4 15. g3 h5 16. Kg2 16... Rd8 {
Die Tuerme moegen offene Linien.} 17. Rc2 {
Der ungedeckte Turm c2 ist das taktische Motiv fuer folgende Kombination:}
17... Bxe5 $1 18. Rxc4 bxc4 19. Na5 (19. fxe5 cxb3 20. Rxb3 Rd2+ 21. Kh3 21...
Nxe5 $19) 19... Rd2+ 20. Kf3 20... Bd4 $1 21. Bxd4 (21. Nxc4 $2 21... Nh2+ $1
22. Bxh2 Rf2#) 21... Rd3+ 22. Ke2 Rxd4 23. e5 c3 24. Rc1 Rd2+ 25. Kf3 Rd3+ 26.
Kg2 Ne3+ 27. Kf2 27... Nf5 {Schwarz erobert auch noch din Bauern g3} 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Tseitlin VS Kovac
[Event "Brno"]
[Site "?"]
[Date "1991.??.??"]
[Round "?"]
[White "Tseitlin"]
[Black "Kovac"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "2kr2nr/2p2pp1/ppnqb2p/2p1p3/4PP2/1P1PB1PP/P1P1N1B1/R3QRK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "53"]
[EventDate "1991.??.??"]
{In aenlichen Stellungen, in denen beide Seiten entgegengesetzt rochiert
hatten, ging es in erster Linie um die Stellung der Koenige. Aber hier ist das
Zentrum geschlossen. Deswegen strebt Weiss, der das Laeuferpaar besitze,
unbedingt offenes Spiel zu bekommen, in dem sich die Laeufer wohlfuehlen.} 1.
fxe5 $1 1... Nxe5 2. a4 {mit der Idee a4-a5} 2... a5 3. Rd1 $1 {
Fortsetzung der Strategie: Oeffnung des Spieles mittels d3-d4} 3... Ne7 {
Schwarz versucht auf e5 mit dem Springer eine Blockade aufzubauen} 4. Qc3 N7c6
5. d4 $1 {Weiss hat sein Ziel erreicht. Das Zentrum ist offen und der Springer
e5 wird auf diesem zentralen Posten nicht lange bleiben koennen.} 5... cxd4 6.
Nxd4 6... Qb4 {“Wollen sie vielleicht ins Endspiel? “-fragt die schwarze Dame.}
7. Qa1 $1 {Nein antwortet die weisse Lady ,ich habe noch grosse Lust den
schwarzen Koenig naeher kennenzulernen} 7... g5 (7... Rhg8 $5 8. Nxc6 Nxc6 9.
Rxd8+ Nxd8 10. e5 Re8 11. Rf4 $1 11... Qe7 12. Qf1 $16) 8. Nxc6 Nxc6 9. Qf6
9... Qe7 {” Vielleicht doch ein Endspiel? “} 10. Rxd8+ Qxd8 11. Qc3 $1 {
“Ihre Angebote sind schon irgendwie laestig”} 11... Kb7 12. e5 $1 {Der zweite
chlafende Laeufer ist aufgewacht und spielt die erste Geige beim weissen
Angriff} 12... Qe8 (12... Bd7 13. e6 $1 13... fxe6 14. Rd1 $1 14... Qc8 15.
Rxd7 $1 $18 15... Qxd7 16. Qxh8) 13. Rd1 Rg8 14. Rd8 $1 14... Qxd8 15. Qxc6+
Kc8 16. Bxb6 16... Bf5 $1 {Raeumt das Fluchtfeld e6 fuer seinen Koenig} 17. Qf3
$1 17... Bh7 (17... Bg6 18. Qb7+ Kd7 19. Bxa5 $16) 18. Qb7+ Kd7 19. Bxa5 Rg6
20. Qb5+ Ke7 (20... Kc8 21. Bb7+ Kb8 22. Bc6+ Kc8 23. Qb7#) 21. Bb4+ c5 22.
Qxc5+ Kd7 23. Qb5+ Ke6 24. Qc6+ Kf5 25. Be4+ {Schwarz gab auf} (25. g4+ Kxe5
26. Qe4+ Kf6 27. Bc3+ Qd4+ 28. Bxd4#) 25... Kxe5 26. Bc3+ Qd4+ 27. Bxd4+ 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Wade VS Smyslov
[Event "Havanna"]
[Site "?"]
[Date "1965.??.??"]
[Round "?"]
[White "Wade"]
[Black "Smyslov"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1bq1rk1/ppp2pb1/2np1np1/3Pp1Np/4P2P/2N1B3/PPP1BPP1/R2QK2R b KQ - 0 1"]
[PlyCount "49"]
[EventDate "1965.??.??"]
1... Nd4 $1 {Dieses Bauernopfer verspricht dem Schwarzen ausreichende
Kompensation. Das aktive Lauferpaar, besonders stark wirkt der Laeufer g7,der
schoene Perspektiven auf der Diagonale a1-h8 hat.} 2. Bxd4 exd4 3. Qxd4 3... c6
$1 {Schwarz greift das weisse Zentrum an und raeumt gleichzeitig die Diagonale
fuer sein Laeuferpaar. Und was besonders wichtig ist beim Kampf um die
Initiative: er schafft staendig neue Drohungen. Jetzt droht 4..S:d5!} 4. dxc6
bxc6 5. O-O Nd5 6. Qc4 6... Nf4 $1 7. Qxc6 $2 {
Der erste und entscheidende Fehler.} (7. Bf3 $5 7... Rb8 8. Rab1 (8. b3 $2 8...
Qa5 $19) 8... Rb6 9. Rfd1 Ba6 10. Qa4 Be5 11. g3 11... Qf6 $1 $17 {Smyslow} 12.
gxf4 $2 (12. Qa5 $5 {
Nach diesem Zug waere der Kampf noch lange nicht entschieden.}) 12... Qxf4 13.
Rd3 Qh2+ 14. Kf1 Bxd3+ 15. cxd3 15... Bxc3 $19) 7... Bxc3 8. Bf3 Bxb2 9. Qxa8
Bxa1 10. Rxa1 10... Qb6 $1 {Die weisse Dame ist gefangen} 11. e5 11... d5 $1
12. g3 Bg4 13. Qxf8+ Kxf8 14. Bxg4 hxg4 15. gxf4 Qb4 16. Kg2 16... Qxf4 $19 {
Die Dame ist viel staerker in dieser Stellung, als Turm und Springer, weil
Weiss viele schwache Bauern hat. Die werden leichte Beute fuer die schwarzeDame
} 17. Re1 Ke8 18. Re3 g3 19. Rxg3 Qxh4 20. c3 Ke7 21. Kg1 Qf4 22. Nh7 a5 23.
Nf6 23... Qxe5 $1 {Der Uebergang in das gewonnene Bauernendspiel ist der
einfachste und sicherste Weg, die Partie zu gewinnen.} 24. Re3 Kxf6 25. Rxe5
Kxe5 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Kupreichik VS Gurgenidse
[Event "Belgrad"]
[Site "?"]
[Date "1988.??.??"]
[Round "?"]
[White "Kupreichik"]
[Black "Gurgenidse"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokowski"]
[SetUp "1"]
[FEN "r4rk1/pb2q1pp/1pnp4/4pp2/2P1n3/P3PNP1/1BQP1PBP/R4RK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "29"]
[EventDate "1988.??.??"]
{Weiss ist in Besitz des Laeuferpaares. Also muss er freie Diagonalen schaffen.
Schwarz baut seine Strategie auf die Begrenzung des Einflusses des Laeufers b2.
Dieser Laeufer hat keinen Gegenpart auf den schwarzen Feldern. Wenn es ihm nun
gelingt die Diagonale a1-h8 frei zu machen, geraet Schwarz unter starken Druck
} 1. Nh4 $1 {Droht Sh4:f5 und Weiss gewinnt Zeit fuer f2-f4} 1... g6 {
Erzwungen, aber jetzt ist die Diagonale a1-h8 noch weiter geschwaecht.} 2. f4
$1 {Weiss schafft die nuetzliche Bauernspannung f4-e5. Wegen der Schwaeche der
Diagonale a1-h8, darf Schwarz um keinen Preis auf f4 schlagen.} (2. Bxe4 $6 {
Das waere die falsche Fortsetzung. Der Laeufer g2 ist sehr wichtig. Ohne ihn
wuerde sich der weisse Koenig nie wohlfuehlen.} 2... fxe4 3. Qxe4 g5 4. Nf5 Qe6
5. Qd5 $1 {Schnell ins Endspiel, sonst wird es gefaehrlich} (5. g4 $2 5... Na5
6. Qd3 Nxc4 7. Qb3 Rf6 8. d3 Nxb2 9. Qxb2 Bf3 10. h3 h5 11. Qb4 hxg4 12. hxg4
Bxg4 13. Qxg4 13... Qxf5 $17) 5... Qxd5 6. cxd5 Rxf5 7. dxc6 Bxc6 8. f4 $1 {
Verhindert das unangenehme Lc6-f3} 8... exf4 9. exf4 $11) 2... Rac8 3. Nf3 Rc7
4. Rac1 Nf6 5. d3 5... h6 $2 {
Eine unnoetige Schwaechung der Bauerndeckung des schwarzen Koenigs.} (5... e4
$6 {Um einen Vorposten fuer den Springer auf e4 zu schaffen} 6. dxe4 $1 6...
Nxe4 7. Nd2 $1 7... Na5 8. Nxe4 Bxe4 9. Bxe4 fxe4 (9... Qxe4 $2 10. Qc3 $1
10... Rfc8 11. Qh8+ Kf7 12. Qxh7+ Ke8 13. Qxg6+ Rf7 14. Bd4 $16) 10. Qc3 Kf7
11. f5 $1 11... Rxc4 12. Qd2 Rxc1 13. Qd5+ Ke8 14. Rxc1 Kd7 (14... Rxf5 15.
Qg8+ Rf8 16. Rc8+ Kd7 17. Rxf8 $18) 15. f6 $16) (5... Re8 $1 {
war der beste Zug, um mit allen Mitteln die Stellung zu halten}) 6. Nh4 $1 6...
Kh7 7. e4 $1 {Zwingt Schwarz zu Tauschhandlungen im Zentrum, was zur Oeffnung
des Zentrums und zur Aktivierung des Laeuferpaares fuehrt} 7... fxe4 8. f5 $1
8... gxf5 9. Nxf5 Qe6 10. Qd2 $1 10... Ng8 11. Bxe4 $18 11... Kh8 12. d4 $1 {
Jetzt meldet sich der Laeufer b2} 12... Nce7 13. d5 Qd7 14. Nxh6 Rxf1+ 15. Rxf1
1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Der Vorteil des Läuferpaars im Endspiel
Ich habe das Thema Läuferpaar darum geteilt, weil die Pläne und Methoden sich im Mittelspiel und Endspiel unterscheiden. Das liegt in erster Linie an der Rolle, die der König jeweils spielt. Im Mittelspiel wird das Läuferpaar oft als Angriffsfaktor eingesetzt, was wir im vorigen Training gut verfolgen konnten. Die richtige Strategie im Endspiel mit einem Läuferpaar ist: Raumgewinn und Einschränkung der gegnerischen Leichtfiguren (überwiegend der Springer). Hier zeigt sich auch der Faktor König: aus einem schwachen Monarchen verwandelt er sich in eine starke Figur, die fast den gleichen Wert wie der Turm bekommt. Im Endspiel sorgt das Läuferpaar für aktive Lage des Königs. Voraussetzung ist ein offenes Zentrum und daß der oder die Springer der gegnerischen Partei keine starke Punkte besetzen.
Versuchen wir jetzt zusammenzufassen:
Bei Besitz des Läuferpaars
1. sorge für ein offenes Zentrum.
2. sorge für Raumgewinn und dafür, dass der/die gegnerische(n) Springer keine Stützpunkte bekommen
3. zentralisiere deinen König
4. beachte: bei Verwandlung des Vorteils in einen größeren Vorteil muss oft ein Läufer oder das ganze Läuferpaar getauscht werden
Englisch VS Steinitz
[Event "London "]
[Site "?"]
[Date "1883.??.??"]
[Round "?"]
[White "Englisch"]
[Black "Steinitz"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "3rr1k1/ppp2pbp/6p1/8/6b1/1NP1B3/PP3PPP/R4RK1 b - - 0 1"]
[PlyCount "53"]
[EventDate "1883.??.??"]
{Dies ist ein klassisches Beispiel fuer die Verwertung des Laeuferpaars. In
dieser Partie hat Steinitz zum erstem Mal demonstriert, wie wirkungsvoll eine
Strategie des Raumgewinns und der Einschraenkung der gegnerischen
Leichtfiguren sein kann.} 1... b6 $1 {Um nach c7-c5 die Bewegungsfreiheit der
gegnerischen Figuren (inbesondere der Springer) einzuschraenken. Raumeroberung
ist ein weiteres wichtiges Verfahren bei der Verwertung des Laeuferpaares.} 2.
h3 2... Be6 $5 (2... Bc8 $1 3. Nd4 a6 4. Rfd1 4... Bb7 {mit der Idee c7-c5}) 3.
Rfd1 $6 (3. Nd4 $1 {Laut Steinitz ist dies die einzig wirkungsvolle
Gegenstrategie, um um Stuetzpunkte fuer den Springer zu kaempfen.} 3... Bc4 (
3... Bd7 4. a4 $1 {mit der Idee Sd4-b5}) 4. Rfd1 {Weiss droht Sd4-c6}) 3... c5
$1 4. Bg5 f6 5. Bf4 Kf7 6. f3 6... g5 {
Schwarz plant h7-h6 nebst f6-f5 mit Eroberung von Raum am Koenigsfluegel.} 7.
Rxd8 Rxd8 8. Be3 h6 9. Re1 f5 10. f4 Bf6 11. g3 11... a5 $1 {Weiterer Raumgewin
n! Die Randbauern sind deshalb besonderes geeignet zur Einschraenkung der
Springer, weil sie keine Punkte schwaechen.} 12. Nc1 a4 13. a3 Bc4 14. Kf2 {
Schwarz hat sein Ziel erreicht. Die weissen Leichtfiguren sind maximal
begrenzt. Aber um weiter zu kommen, muss man Angriffsobjekte schaffen. Hier
muss man eine psychologische Huerde ueberwinden: der Laeufer e3 ist ein
“schlechter” Laeufer, aber er verteidigt den wichtigen Punkt d2, also muss er
getauscht werden. Transformation des Laeuferpaars in eine andere Form des
Vorteils.} 14... gxf4 15. Bxf4 (15. gxf4 $4 15... Bh4+ $19) 15... Bg5 $1 16.
Bxg5 hxg5 17. Ke3 Kf6 18. h4 (18. Rg1 Rh8 19. Rh1 Ke5 20. h4 f4+ 21. Kf2 Kf5
22. h5 Rh6 23. gxf4 Kxf4 24. Ne2+ Bxe2 25. Kxe2 25... g4 $19) 18... gxh4 19.
gxh4 Re8+ 20. Kf2 Rxe1 21. Kxe1 21... Ke5 $1 $19 {Gewinnt den Bauern h4.} 22.
Ne2 Bxe2 23. Kxe2 Kf4 24. c4 Kg4 25. Ke3 f4+ 26. Ke4 f3 27. Ke3 Kg3 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Cintron VS Botwinnik
[Event "Muenchen"]
[Site "?"]
[Date "1958.??.??"]
[Round "?"]
[White "Cintron"]
[Black "Botwinnik"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "5bk1/pq5p/1p2ppp1/1b1p4/3P4/1PQNP1P1/P4PP1/1N4K1 b - - 0 1"]
[PlyCount "32"]
[EventDate "1958.??.??"]
{Die schwarzen Laeufer sind viel mehr wert, als die weissen Springer, die
ueber keine befestigten Stuetzpunkte verfuegen. Schwarz will mit Hilfe des
Laeuferpaars Raum erobern und die weissen Springer noch mehr begrenzen.} 1...
g5 $1 {Schwarz gewinnt Raum und nimmt dem Springer d3 das Feld f4.} 2. a4 Be8
3. Nd2 Bd6 4. Nf3 Kf8 5. Nb2 5... Ke7 {Das Laeuferpaar im Endspiel erleichtert
fast immer die Zentralisation des Koenigs.} 6. Nd3 Kd8 7. Nb2 {
Weiss wartet einfach ab} 7... Qc7 $1 {Nach Damentausch verschwindet die
einzige Figur vom Brett, die den Koenig beunruhigt. Im Endspiel verwandelt
sich der Koenig in eine Angriffsfigur, die Angriffsaufgaben gegen schwache
gegnerische Bauern uebernimmt.} 8. Qxc7+ Kxc7 9. Kf1 9... b5 $1 {
Macht dem Koenig den Weg frei zum Damenfluegel.} 10. Ne1 Ba3 11. Ned3 11... e5
$1 {Fortsetzung der kombinierten Strategie der Enschraenkung der weissen
Springer und Raumgewinn.} 12. Nd1 bxa4 13. bxa4 e4 (13... Bxa4 {
Gewann auch,aber es fuehrte zu unnoetigen Verwicklungen fuer Schwarz.} 14. Nc3
14... e4 $1 15. Nxa4 exd3 16. Ke1 Kc6 17. Kd1 Kb5 18. Nc3+ Kc4 19. Nb1 19...
Bb4 $19) (13... exd4 14. exd4 14... Bxa4 $19) 14. N3b2 Bh5 15. Ke1 Bb4+ 16. Kf1
16... Kb6 {Die weissen Figuren sind voellig gelaehmt.} 17. f3 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Balaschow VS Kortschnoi
[Event "UdSSR"]
[Site "?"]
[Date "1969.??.??"]
[Round "?"]
[White "Balaschow"]
[Black "Kortschnoi"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "1r6/3pbpp1/2k1p3/2pbP2p/p3NP1P/P1B1K1P1/1PP5/3R4 b - - 0 1"]
[PlyCount "47"]
[EventDate "1969.??.??"]
{Schwarz ist dank des Lauferpaars die klar dominierende Partei. Die einzige
Moeglichkeit weiter zu kommen, besteht in f7-f6 mit Sprengung des Zentrums.
Wenn der Hebel f7-f6 nicht zur schwarzen Verfuegung stuende (wuerde .z.B der
Bauer g7auf g6 stehen), waere das Remis fast unvermeidbar.} 1... Rf8 $1 {
Bereitet f7-f6 vor} 2. Nd2 2... f6 {Jetzt entsteht eine fur Schwarz guenstige
Bauernspannung. Weiss kann auf f6 nicht schlagen,weil es zu einer
Verschlechterung der weissen Stellung fuehrt (Schwarz bekaeme eine starke
Bauernmasse im Zentrum, was gleichbedeutend mit einem strategischen Tod fuer
Weiss waere).} 3. Rf1 3... Bd8 $1 {Schwarz uberfuehrt den Laeufer auf c7, von
da wird er auf den Bauer e5 Druck ausueben.} 4. Rf2 Bc7 5. Nf1 Bb6 6. Rd2 6...
fxe5 $1 {Schwarz zwingt Weiss, auf e5 mit einer Figur zu schlagen, was eine
Verbesserung der schwarzen Bauernstruktur mit nachfolgendem Raumgewinn und
eine Beschraenkung der Wirksamkeit der weissen Figuren bedeutet.} 7. Bxe5 Rf7
8. Ke2 d6 9. Bc3 (9. Bxd6 $2 9... Bc4+ 10. Ke1 Bxf1 11. Kxf1 11... Rd7 $19 {
Und Schwarz gewinnt eine Figur.}) 9... Bc4+ 10. Ke1 10... Bxf1 $1 {Ein typische
s Verfahren: Schwarz tauscht in einem guenstigen Augenblick seinen Laeufer
gegen den Springer, dafuer bekommt er einen anderen handfesten Vorteil. In
diesem Fall einen starken Freibauern im Zentrum.} 11. Kxf1 11... e5 $1 $19 12.
Kg2 e4 13. Re2 d5 14. Be5 14... Bc7 $1 {Weiss kann den Laeufertausch nicht
vermeiden. Er fuehrt zu einer zusaetzlichen Schwaechung des Damenfluegels.} 15.
Bxc7 Rxc7 16. Kf1 16... Rb7 $1 17. c3 17... Kb5 {
Der Gewinn des Schwarzen ist nur noch eine Frage der Zeit.} 18. Rc2 Kc4 19. Ke2
Rb3 20. Ke3 d4+ 21. Kxe4 dxc3 22. bxc3 Rxa3 23. g4 hxg4 24. Rg2 Rb3 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Sosonko VS Karpow
[Event "Niederlande"]
[Site "?"]
[Date "1979.??.??"]
[Round "?"]
[White "Sosonko"]
[Black "Karpow"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "6k1/1b3pp1/pb2p2p/4P3/1p6/6P1/PP3PBP/2N3K1 b - - 0 1"]
[PlyCount "41"]
[EventDate "1979.??.??"]
1... Bc8 $1 {Karpow zeigt tiefes strategisches Gefuehl. Nach diesem Zug wird
Weiss dominiert. Das Spiel wird auf beiden Fluegeln gefuehrt und bei offenem
Zentrum wird das Laeuferpaar starken Druck ausueben. Der weissfeldrige Laeufer
wird dabei eine sehr wichtige Rolle spielen.} 2. Be4 Bd4 3. Nd3 a5 4. Kg2 4...
f5 $1 {Schwarz erzwingt den fur ihn guenstigen Bauerntausch auf e5, da dieser
Bauer die schwarzen Aktionen behindert. Er fuehrt zur Oeffnung des Zentrums,
was grundsaetzlich fuer den Besitzer des Laeuferpaars guenstig ist.} (4... Ba6
5. f4 5... Bxd3 $2 6. Bxd3 Bxb2 7. Bc2 {Trotz schwarzen Bauerngewinns ist die
Stellung Remis, weil ungleichfarbige Laufer ein sehr grosses Remispotential in
sich bergen.}) 5. exf6 (5. Bf3 Ba6 6. Be2 6... Bxb2 $1 7. Nxb2 7... Bxe2 $19)
5... gxf6 6. g4 Kf8 7. b3 Ke7 8. Kg3 8... Kd6 {Schwarz hat seinen Koenig
zentralisiert, was bei Laeuferpaar und offenem Zentrum fast automatisch
passiert.} 9. Kf4 {Schwarz muss die weisse Festung Sd3+Le4 zerstoeren. Dies
kann nach f6-f5 (in einem guenstigen Augenblick) passieren.} 9... Bd7 10. h3
Bb5 11. f3 (11. Kg3 Bc3 12. Kf4 Bd2+ 13. Kg3 13... Bd7 $17 {
Weiss kann f6-f5 nicht verhindern}) 11... Bd7 12. Kg3 (12. Ne1 $2 12... Bf2 $3
13. Nd3 e5+ 14. Nxe5 fxe5#) 12... f5 13. gxf5 exf5 14. Bb7 Bb5 15. Ne1 Bc3 16.
Nc2 16... Bd3 {Schwarz gewann bald. Weiss verliert den Bauern a2 und weiterer
Widerstand ist sinnlos.} 17. Ne3 Kc5 18. Nc4 a4 19. Kf4 Bxc4 20. bxc4 b3 21.
axb3 a3 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Die „offene Linie“
Die offene Linie zählt zu den bedeutendsten Faktoren der Stellungsbewertung. Sie spielt eine sehr große Rolle in fast jeder Stellung, denn sie ist das Schlacht- und Betätigungsfeld der schweren Kräfte im Schach, der Dame und der Türme. Auf offenen Linien fühlen sie sich wohl und entfalten die ihnen innewohnende Kraft. Schafft es keine Partei, sich im Falle einer offenen Linie auf dieser einen Vorteil zu verschaffen, kommt es oft zu einem Generalabtausch der schweren Figuren auf derselben. Andererseits kann man meistens von klarem Vorteil sprechen, wenn es einer Seite gelingt, die Linie zu erobern. Die Schwerfiguren der dominierenden Partei bekommen die Möglichkeit, über die siebte oder achte Reihe in das gegnerische Spiel einzudringen und dann die Aktivität in einen anderen greifbaren Vorteil, etwa Materialgewinn oder Königsangriff, zu transformieren.
Nun ein kurze Zusammenfassung der Phasen des systematischen Vorgehens:
1. Kampf um und Eroberung der offenen Linie
2. Kampf um die Einbruchsfelder (auf der 7. bzw. 8. Reihe) der offenen Linie
3. Verwandlung dieses Vorteils in einen anderen, greifbareren
In den nachstehend kommentierten Beispielpartien finden Sie Belege für diese Vorgehensweise
Blumenfeld VS Aljechin
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1908.??.??"]
[Round "?"]
[White "Blumenfeld"]
[Black "Aljechin"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1br2k1/ppq1b1pp/2p1np2/4pN2/P3P3/1P2N3/1BP1RPPP/R1Q3K1 b - - 0 1"]
[PlyCount "33"]
[EventDate "1908.??.??"]
{Verhindert Te2-d2 und erzwingt c2-c3, was den Punkt d3 schwaecht, welchen
Schwarz fuer das Eindringen seiner Tuerme nutzen wird.} 1... Bb4 $1 2. c3 {
Andere Zuege wuerden nur den Koenigsfluegel schwaechen und braechten keine
Erleichterung.} (2. g3 2... Ng5 $1 3. c3 Bf8 4. Qc2 g6 5. Nh4 5... Be6 $17) (2.
f3 Nf4 3. Rf2 Bxf5 4. exf5 Bc5 5. Ba3 Bd4 6. Bb2 6... Qe7 $17) 2... Nf4 3. Rd2
Bxf5 4. Nxf5 Bc5 5. b4 Bf8 6. Rxd8 (6. Qc2 {
wuerde zur gleichen Stellung wie in der Partie fuehren.} 6... Rxd2 7. Qxd2 Rd8
8. Qc2 8... Qd7 $17) 6... Rxd8 7. Qc2 7... Qd7 {
Mit diesem Zug gewinnt Schwarz den Kampf um die offene d-Linie.} 8. Rf1 8...
Qd3 $1 {Die weisse Dame ist eine starke Verteidigungsfigur und ihr Abtausch
wird sich katastrophal fuer Weiss auswirken, weil danach die Einbruchsfelder
d2 und d3 auf der d-Linie schwer zu decken sein werden.} 9. Qb3+ Kh8 10. Ng3
10... h5 $6 (10... Ne2+ $1 11. Nxe2 Qxe2 12. Bc1 Qxe4 13. Qf7 c5 14. bxc5 Bxc5
15. Qc7 15... Bb6 $19 {Aljechin}) 11. Bc1 $2 ({Viel zaeher war} 11. h4 $1 11...
Ne2+ 12. Nxe2 Qxe2 13. Bc1 Qxe4 14. Qf7 c5 15. Qxh5+ 15... Kg8 $17 {Aljechin}
16. bxc5 g6 17. Qf3 Qxf3 18. gxf3 18... Bxc5 $17) 11... h4 12. Bxf4 exf4 13.
Nf5 13... h3 $1 {Zerstoert die Bauerndeckung des weissen Koenigs.} 14. Qe6 $6 (
14. Re1 hxg2 15. Kxg2 Qd2 16. Kf1) 14... hxg2 15. Kxg2 (15. Re1 Qxc3 16. Rb1
Qd3 17. Rc1 Qd2 18. Rb1 18... f3 $19) 15... f3+ 16. Kg1 16... Qxf1+ {
Weiss gab auf} 17. Kxf1 Rd1# 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Smyslov VS Gligoric
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1978.??.??"]
[Round "?"]
[White "Smyslov"]
[Black "Gligoric"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1br2k1/pp3pp1/4pq1p/2n5/2P5/P4N2/1PQ1BPPP/R4RK1 b - - 0 1"]
[PlyCount "61"]
[EventDate "1978.??.??"]
{Die schwarzen Figuren sind gut postiert und ueben starken Druck auf das
Zentrum aus, wogegen Weiss hofft, seine Bauermehreit am Damenfluegel geltend
machen zu koennen. Aber die Kontrolle ueber die offene zentrale Linie ist ein
gewichtiger Faktor.} 1... Bd7 $1 {Droht Ld7-a4 und verhindert somit Ta1-d1.} 2.
Rac1 (2. b3 Bc6) (2. b4 Ba4 3. Qb1 Nb3 4. Bd1 (4. Ra2 Nd4 5. Nxd4 Rxd4 6. Bf3
6... Rad8 $17) 4... Rxd1 5. Qxd1 Qxa1 6. Qxa1 Nxa1 7. Rxa1 7... Rd8 $17) 2...
Ba4 3. Qc3 Qxc3 4. Rxc3 4... Bb3 $1 {Sehr stark gespielt! Schwarz blockiert
den weissen Damenfluegel und gleichzeitig unterbindet er das befreiende b2-b4.}
5. Rfc1 a5 6. Kf1 Ra6 7. Ke1 7... Rad6 {Schwarz hat zwar den Kampf um die
offene d-Linie gewonnen, aber die Einbruchsfelder sind saemtlich gedeckt, also
muss Schwarz eine weitere Schwaeche im Lager des Weissen schaffen um seinen
Vorteil zu vergrossern. Die schwarze Bauermehrheit am Koenigsfluegel
verspricht, dieses Ziel auf dieser Seite des Brettes zu erreichen.} 8. Rb1 a4
9. h3 f6 10. Nh2 {Weiss moechte den unangenehmen Lb3 abtauschen, zu welchem
Zwecke die Marschroute Sh2-f1-e3-c2-a1 vorgesehen ist. Dieses kostet zwar viel
Zeit – aber was soll man sonst tun?} 10... b6 11. Nf1 Kf7 12. f3 f5 13. Ne3
13... g5 {Schwarz bringt seine Bauermerheit in Bewegung, gleichzeitig gewinnt
er Raum und versetzt sich in die Lage, bei Bedarf einen Freibauern bilden zu
koennen.} 14. Nc2 Kf6 15. Na1 h5 16. Nxb3 16... axb3 $5 (16... Nxb3 17. Rd1 Nc5
18. Rcc1 18... h4 $17) 17. Rd1 {Weiss ist bemueht, um jeden Preis zu aktiven
Moeglichkeiten zu kommen – ansonsten droht der langsame Erstickungstod nach
h5-h4 mit nachfolgendem Kf6-e5-e4.} 17... Rxd1+ 18. Bxd1 Nd3+ 19. Kf1 Nxb2 20.
Be2 Na4 21. Rxb3 21... Rd6 $17 22. g4 {Rein statisch betrachtet, hat Weiss
bereits eine verlorene Stellung: die schwachen Bauern a3 und c4, der passive
Laeufer e2 sowie die Tatsache, dass Schwarz am Koenigsfluegel einen Bauern
mehr hat, machen die weisse Stellung hoffnungslos. Weiss versucht nun
vergeblich, den Charakter der Stellung zu aendern.} 22... Nc5 23. Rb5 hxg4 24.
hxg4 f4 25. Ke1 25... Ke5 $1 {
Koenigszentralisation! Mit der Hilfe des Koenigs gewinnt Schwarz sehr schnell.}
26. a4 Kd4 27. a5 bxa5 28. Rxa5 Ra6 29. Rb5 e5 30. Kf2 e4 31. Rb1 Ra2 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Ribera VS Capablanca
[Event "Barcelona"]
[Site "?"]
[Date "1929.??.??"]
[Round "?"]
[White "Ribera"]
[Black "Capablanca"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "3r1rk1/pbpnqppp/1p2p3/4P3/2P5/3B1N2/PP2QPPP/R3R1K1 b - - 0 1"]
[PlyCount "37"]
[EventDate "1929.??.??"]
{Die Figuren des Schwarzen sind besser entwickelt um den Kampf um die d-Linie
zu fuehren.} 1... Nc5 $1 2. Bc2 (2. Rad1 {
Diesen naeheliegende Zug wuerde einen Bauern verlieren.} 2... Bxf3 $1 3. Qxf3
Nxd3 4. Rxd3 4... Qb4 $1 {Des Pudels Kern.} 5. Red1 Rxd3 6. Qxd3 6... Qxb2 $19)
2... Bxf3 $1 {
Dieser Abtausch ermoeglicht Schwarz das Eindringen auf die zweite Reihe.} 3.
Qxf3 (3. gxf3 $4 3... Qg5+ 4. Kh1 4... Rd2 $19) 3... Rd2 4. Qc3 Rfd8 5. Rad1
5... Ne4 $1 6. Qe3 $2 (6. Qb3 Qc5) ({Viel besser war} 6. Rxe4 $5 6... Rxd1+ 7.
Bxd1 Rxd1+ 8. Re1 Qd7 9. h3 Rd3 10. Qc2 h6 11. Re2 11... Qd4 $17 {Trotz der vol
lstaendigen schwarzen Beherrschung der d-Linie, ist der Kampf noch laengst
nicht entschieden.}) 6... Rxc2 7. Qxe4 7... Rxb2 {Die erste Frucht der
Bemuehungen um die d-Linie, der b2-Bauer, kann gepflueckt werden.} 8. a3 8...
Rbd2 $5 (8... a5 $1 9. Rxd8+ Qxd8 10. h3 10... h6 $19) 9. Rxd2 Rxd2 10. h3 (10.
Qa8+ $6 10... Qd8 11. Qxa7 11... Rd1 $1 $19) 10... c5 11. Re3 Rd4 12. Qa8+ Rd8
13. Qf3 13... Qd7 {Droht Dd7-d1 mit Damentausch} 14. Kh2 Qd4 15. Re4 15... Qd3
{Nach dem Damentausch bedeutet weiterer Widerstand nur noch pure
Zeitverschwendung.} 16. Qg4 h6 17. Re3 Qd4 18. Qe2 Qd1 19. Qb2 Qd2 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Capablanca VS Vidmar
[Event "London "]
[Site "?"]
[Date "1922.??.??"]
[Round "?"]
[White "Capablanca"]
[Black "Vidmar"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1b2rk1/p2nqppp/1pp1p3/3n4/2BP4/2N1PN2/PPQ2PPP/2R2RK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "65"]
[EventDate "1922.??.??"]
{Weiss oeffnet die c-Linie, auf welcher er Alleinherrscher wird.} 1. Nxd5 $1
1... cxd5 {Bitterer Zwang.} (1... exd5 $2 2. Bd3 Nf6 3. Qxc6 $18) 2. Bd3 $1
2... h6 (2... Nf6 3. Qc7 Bd7 4. Ba6 $1) 3. Qc7 $1 {
Sofort hindert die weisse Dame den Schwarzen an der Entwicklung seiner Figuren.
} 3... Qb4 {Hierauf hat der Schwarze seine Hoffnungen gesetzt. Er befreit mit
diesem Damenzug den Springer aus der Fesselung und greift zugleich den Bauern
b2 an. Wenn Weiss b2-b3 zieht, dann kann Schwarz nach Db4-a3, Sd7-f6, Lc8-a6
seine Entwicklung beenden.} 4. a3 $1 {
Gibt Schwarz kein Zeit, die Stellung zu konsolidieren.} 4... Qa4 (4... Qxb2 5.
Rb1 Qxa3 6. Bb5 Qe7 7. Bc6 Rb8 8. Ne5 Qd8 (8... Rd8 9. Bxd7 Bxd7 10. Nc6 Qe8
11. Nxd8 Qxd8 12. Qxa7 $16) 9. Qxa7 Nxe5 10. dxe5 $18) 5. h3 $1 {Mit diesem
e zeigt Capablanca seinem Gagner ganz dezent an, dass er sich in
“strategischem Zugzwang” befindet. Vidmar kann keine nuetzliche Umgruppierung
mehr finden, um den steigenden weissen Druck zu neutralisieren.} 5... Nf6 6.
Ne5 Bd7 (6... Ba6 7. b3 Qa5 8. Nc6 Qxa3 9. Ra1 Qxa1 10. Rxa1 Bxd3 11. Rxa7 $18)
(6... Qe8 $5) 7. Bc2 (7. b3 $1 7... Qxb3 8. Nxd7 Nxd7 9. Bc2 Qb5 10. a4 Rac8
11. axb5 Rxc7 12. Bh7+ $1 12... Kxh7 13. Rxc7 $18) 7... Qb5 8. a4 Qxb2 9. Nxd7
$2 {Fahrlaessigkeit} (9. Rb1 Qa2 10. Bb3 Qa3 11. Nxd7 $18) 9... Rac8 $1 10. Qb7
(10. Bh7+ $5 10... Kh8 (10... Kxh7 11. Nxf8+ Rxf8 12. Qxa7 $18) 11. Qxc8 Rxc8
12. Rxc8+ Kxh7 13. Nf8+ Kh8 14. Nxe6+ Kh7 15. Nf8+ Kh8 16. Nd7+ Kh7 17. Nxf6+
gxf6 18. Rc7 $18) 10... Nxd7 11. Bh7+ Kxh7 12. Rxc8 Rxc8 13. Qxc8 Nf6 14. Rc1
$1 {Die schweren Figuren suchen das Zusammenspiel.} 14... Qb4 (14... Ne4 15.
Qc2 $1 {und Schwarz ist zum Damentausch gezwungen.} 15... Qa3 $2 16. f3 $18)
15. Qc2+ Kg8 16. Qc6 $1 16... Qa3 17. Qa8+ Kh7 18. Rc7 Qxa4 19. Rxf7 $1 {
Der Bauer f7 ist weit wichtiger als der auf a7, weil auf Grund der jetzt
geschwaechten Lage des schwarzen Koenigs Mattmotive entstehen werden.} 19...
Qd1+ (19... a5 20. Qf8 Nh5 (20... Ne8 21. Re7 $18) 21. g4) 20. Kh2 Qh5 21. Qxa7
Qg6 22. Rf8 Qf5 23. Rf7 Qg6 24. Rb7 Ne4 25. Qa2 e5 26. Qxd5 exd4 27. Rb8 Nf6
28. Qxd4 Qf5 29. Rxb6 Qxf2 30. Qd3+ Kg8 31. Rb8+ {Schwarz gab auf wegen} 31...
Kf7 32. Rb7+ Kg8 33. Qg6 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Starker/schwacher isolierter Bauer
Wie sagte bereits der bekannte französische Spieler des 18. Jahrhunderts, Philidor: „Der Bauer ist die Seele des Schachspiels“ . Es ist deshalb sehr wichtig, schwache und starke Bauern zu erkennen.
Es gibt drei Grundformen von Bauerschwächen :
1.den isolierten Bauern
2.den rückständigen Bauern
3.den Doppelbauern
Am interessantesten ist der isolierte Bauer. Ein Bauer, der nicht von einem eigenen Bauer gedeckt werden kann, heißt isolierter Bauer. Oder „Bauer ohne Freunde“, wie Tartakower es ausdrückte. Ob er wirklich schwach ist oder im Gegenteil stark, darüber führen Schachspieler schon langjährige Diskussionen. Was ist wichtiger? Statische Schwäche oder dynamische Kraft ? Der bekannte Anhänger des Isolani und einer der besten Spieler Anfang des 20.Jahrhunderts, Dr. Tarrasch, sagte einmal: “Wer vor dem isolierten Bauer Angst hat, soll kein Schach spielen“. Das Thema stand im Mittelpunkt der Weltmeisterschaftskämpfe zwischen Petrosian gegen Spasski und Kortschnoi gegen Karpow.
Der Isolani(d4) sorgt auf Grund seiner starken zentralen Position für mehr Raum in Zentrum, kontrolliert die wichtigen Felder e5,c5 und verspricht seinen Leichtfiguren gutes dynamisches Spiel, oft mit Königsangriff. Die Gegenpartei versucht mit Leichtfigurenabtausch Wind aus den Segeln zu nehmen und ins Endspiel überzugehen ,wo der Isolani ohne kompensierende Faktoren zur Schwäche wird.
Das Thema Isolani ist kompliziert ich werde zunächst typische Pläne Pro-Isolani anhand folgender Beispiele besprechen. In diesem Artikel werden wir Beispielen sehen, welche die dynamische Kraft des Isolani verdeutlichen.
Benko VS Filip
[Event "Wijk aan Zee"]
[Site "Wijk"]
[Date "1970.??.??"]
[Round "?"]
[White "Benko"]
[Black "Filip"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1bq1rk1/1p2bppp/p3pn2/3nN3/P1BP4/2N5/1P2QPPP/R1BR2K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[EventDate "1971.??.??"]
{Thema: Koenigsangriff mittels Aktivierung des Turmes ueber die dritte Reihe.}
1. Rd3 $1 {Weiss ueberspielt den Turm nach g3 oder h3, von wo aus er den
gegnerischen Koenig angreifen soll. Dieser weisse Turm setzt den schwarzen
Koenig schnell unter Druck.} 1... Bd7 2. Rg3 Kh8 (2... g6 3. Bh6 Re8 4. Re1 Rc8
5. h4 $40) 3. Rh3 Be8 (3... Nxc3 4. bxc3 4... Be8 $5 5. Bd3 $40) 4. Nxd5 $1 {
Durch diesen Tausch loest Weiss seinen Isolani auf (Schwarz ist gezwungen, mit
dem Bauern zurueckzuschlagen, wonach er selbst einen isolierten Bauern auf d5
bekommt und somit den weissen Isolani neutralisiert) und hat jetzt seinen
Angriff quasi “umsonst”.} 4... exd5 (4... Nxd5 5. Qh5 $1 5... Nf6 6. Qh4 Rc8 7.
Bg5 $1 7... h6 8. Bxh6 Nh7 9. Bg5 $18) 5. Bd3 g6 (5... Rc8 6. Bxh7 Nxh7 7. Qh5
$18) 6. Bh6 Rg8 7. Re1 Bf8 8. Bg5 {Weiss hat alle Zeit der Welt. Er kann in
aller Ruhe seine Truppen fuer den kommenden Koenigsangriff umgruppieren.
Schwarz ist zu passiver und aussichtsloser Verteidigung verurteilt.} 8... Qd6 (
8... Bg7 9. Ng4 Bd7 10. Rxh7+ $1 10... Kxh7 11. Nxf6+ Bxf6 (11... Kh8 12. Qf3
Qa5 13. Re7 $18) 12. Qh5+ Kg7 13. Qh6#) 9. Qf3 Bg7 10. Qf4 Qb6 11. Ree3 h5 (
11... Rc8 12. Ref3 Nh5 13. Rxh5 gxh5 14. Qf5 $18) 12. a5 $1 12... Qd8 13. g4 $1
{Entscheidende Oeffnung des Spiels.} 13... Rc8 14. gxh5 Rc1+ 15. Kg2 gxh5 16.
Reg3 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Newerow VS Maximenko
[Event "Herson"]
[Site "?"]
[Date "1989.??.??"]
[Round "?"]
[White "Newerow"]
[Black "Maximenko"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r2qk2r/pp1bbppp/1n2pn2/6B1/3P4/1BN2N2/PP3PPP/R2Q1RK1 w kq - 0 1"]
[PlyCount "23"]
[EventDate "1989.??.??"]
{Thema: Koenigsangriff mittels Vorruecken des f-Bauerns.} 1. Ne5 $1 {Weiss hat
vor, f2-f4-f5 durchzusetzen ,was zur Aktivierung sowohl des Laeufers b3 als
auch des Turmes f1 fuehren wird.} ({
Der sofortige Durchbruch im Zentrum fuehrte nur zum Ausgleich:} 1. d5 1...
Nfxd5 2. Nxd5 Nxd5 3. Bxd5 Bxg5 4. Nxg5 Qxg5 5. Bxb7 Rb8 6. Qf3 6... O-O $11)
1... Bc6 {Verhindert das unangenehme 2.Df3.} (1... O-O 2. Qf3 Bc6 3. Nxc6 bxc6
4. Qxc6 Qxd4 5. Rad1 Qg4 6. Be3 $16 {Das Laeuferpaar des Weissen bei offenem
Zentrum garantiert ihm langfristigen Vorteil.}) 2. f4 O-O 3. f5 $1 3... exf5 4.
Rxf5 4... Nfd5 {Schwarz versucht, mit Hilfe des Abtauschs von Figuren den
Druck des Weissen abzuschwaechen.} 5. Bxe7 Qxe7 6. Qd3 Rad8 7. Raf1 $16 {
Die letzte weisse Figur kommt ins Spiel. Der Druck auf f7 wird unertraeglich.}
7... f6 8. Rh5 $1 8... g5 (8... g6 9. Nxg6 $1 9... hxg6 10. Nxd5 Nxd5 11. Qxg6+
Qg7 12. Qe4 $1 12... Rfe8 13. Qf3 Qf7 14. Qg3+ Kf8 (14... Qg7 15. Rff5) 15. Qh4
Rd6 16. Rh8+ Ke7 17. Rh7 $18) 9. Ng4 Rd7 10. h4 gxh4 11. Ne3 Rfd8 12. Rff5 {
Eine toedliche Fesselung. Schwarz kann seinen gefesselten Springer nicht retten
} 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Portisch VS Bilek
[Event "Budapest"]
[Site "Budapest"]
[Date "1975.??.??"]
[Round "?"]
[White "Portisch"]
[Black "Bilek"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "2rqr1k1/pb2bppp/1pn1pn2/6B1/3P4/P1NQ1N2/BP3PPP/3RR1K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "21"]
[EventDate "2000.??.??"]
{Thema: Bauerndurchbruch d4-d5. Weiss hat seine Figuren optimal entwickelt und
macht davon Gebrauch, dass der Punkt d5 nicht genuegend gedeckt ist.} 1. Bxf6
$1 1... Bxf6 2. d5 $1 {Durch diesen Durchbruch im Zentrum loest Weiss seinen
Isolani auf und alle zentralisierten weissen Figuren ueben nun starken Druck
im Zentrum und vor allem auf den Punkt f7 aus.} 2... exd5 3. Rxe8+ Qxe8 4. Nxd5
Bd8 (4... Bxb2 5. Ng5 g6 6. Nf6+ $1 6... Bxf6 7. Bxf7+ Qxf7 8. Nxf7 Kxf7 9.
Qd7+ Ne7 10. Qxb7 $18) 5. Re1 Qf8 6. Qf5 $1 6... Na5 (6... Ne7 7. Nxe7+ Bxe7 8.
Ne5 $18) 7. Ne5 $18 {Ein Hymne auf die Zentralisierung!} 7... g6 8. Qd7 Bxd5 9.
Qxc8 {Schwarz gab auf} 9... Bxa2 10. Nd7 Qd6 11. Qxd8+ 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Kavalek VS Pritchett
[Event "Haifa"]
[Site "Haifa"]
[Date "1976.??.??"]
[Round "?"]
[White "Kavalek"]
[Black "Pritchett"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r2q1rk1/pp1bbppp/4pn2/3nN3/3P4/P1N5/1P3PPP/RBBQR1K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "35"]
[EventDate "1976.??.??"]
{Thema: Koenigsangriff mit dem Ueberspielen der Dame auf den Koenigsfluegel.
Schwarz hat die Kontrolle ueber das Blockadefeld d5, steht aber zugleich
passiv. Weiss hat die Moeglichkeit, seine Dame zum Koenigsfluegel zu
ueberspielen, wo sie einen starken Druck auf die schwarze Koenigsstellung
ausueben wird.} 1. Qd3 $1 1... Bc6 2. Qh3 $1 {Das Ziel ist erreicht} 2... Qd6
3. Bg5 $1 {Weiss droht nun 4.Sxd5 nebst 5. Lxf6.} 3... g6 (3... h6 $2 4. Bxh6
$1 4... gxh6 5. Qxh6 Rfd8 6. Nxc6 bxc6 7. Re5 $18) 4. Ba2 $1 {Nachdem Schwarz
g7-g6 gespielt hat, findet der weissfeldrige Laeufer eine bessere
Beschaeftigung auf a2, wo er auf den wichtigen Punkt d5 drueckt und
gleichzeitig dem Turm a1 den Weg frei macht.} 4... Rfd8 5. Rad1 Be8 6. Rd3 $1 {
Mit der Drohung Dh3-h4 und Td3-h3, das zu toedlichem Koenigsangriff fuehren
wuerde.} 6... Nxc3 7. bxc3 Nd5 (7... Qxa3 8. Bxe6 $1 8... fxe6 9. Qxe6+ Kg7 10.
Nc4 (10. Ng4 $5 10... Nxg4 11. Bxe7 Qa6 12. Qxg4 Qxd3 13. Qg5 Qf5 14. Bxd8 Qxg5
15. Bxg5 b5) 10... Bf7 11. Nxa3 Bxe6 12. Rxe6 Kf7 13. Rde3 Rd7 14. Nc4 Rad8 15.
Nd6+ Bxd6 16. Rxf6+ Kg8 17. Rxd6 Rxd6 18. Bxd8 Rxd8 19. Kf1 Kf7 20. Ke2 $18 {
mit grossem Vorteil im Turmendspiel.}) 8. Bxd5 Bxg5 9. Bxb7 9... Rab8 {
Schwarz hat den Koenigsangriff abgewehrt, aber auf Kosten eines Bauern. Jetzt
stellt Weiss seine Technik unter Beweis.} 10. Qf3 Qc7 11. Bc6 $1 11... f6 12.
Bxe8 fxe5 13. Qg4 13... Qc4 $2 (13... Rxe8 $5 {war zaeher.} 14. Qxg5 exd4 15.
cxd4 Qc4 16. Qe3 $16) 14. Bxg6 $1 $18 14... hxg6 15. Rg3 Bf4 16. Qxg6+ {
Schwarz gab auf, wegen} 16... Kf8 17. Qg7+ Ke8 18. Rh3 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Antoschin VS Neschmetdinow
[Event "UdSSR"]
[Site "?"]
[Date "1967.??.??"]
[Round "?"]
[White "Antoschin"]
[Black "Neschmetdinow"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1bq1r2/pp2npkp/4p1p1/3n4/3PB3/2NQ1N2/PP3PPP/R3R1K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "25"]
[EventDate "1967.??.??"]
{Thema: Aktivitaet am Damenfluegel – Eroberung der offenen c-Linie. Weiss hat
Entwicklungsvorsprung aber ein direkter Koenigsangrifff ist nicht in Sicht.
Schwarz plant b7-b6 mit gutem Spiel, also muss Weiss schnell handeln.} 1. Rac1
$1 {Die Beherrschung der offenen c-Linie ist sehr wichtig. Wenn der weisse
Turm auf die siebte Reihe kommt, wird der Druck auf die schwarze Stellung
enorm.} 1... b6 $2 (1... Bd7 {verliert zwar die Figurenkontrolle ueber den
Punkt d5, aber der Laufer schliesst die c-Linie. Trotz seiner passiven
Stellung koennte der Schwarze zaehen Widerstand leisten.} 2. Bxd5 Nxd5 3. Nxd5
exd5 4. Ne5) 2. Bxd5 $1 {Transformation. Weiss tauscht seine etwas aktiveren
Figuren, bekommt aber dafuer die vollstaendige Kontrolle ueber die c-Linie.}
2... Nxd5 3. Nxd5 3... Qxd5 {Die Dame ist eine schlechte Blockadenfigur. Der
eingedrungene Turm auf c7 sorgt fuer weissen Vorteil.} 4. Rc7 $1 {Verhindert
e Entwicklung des Laeufers nach b7 und nimmt der schwarzen Koenig ins Visier.}
4... Qxa2 (4... Bd7 5. Ne5 Rfd8 6. Qe3 Be8 7. Qf4 Qxd4 8. Rxf7+ Bxf7 9. Qxf7+
Kh6 10. Qf6 Rf8 11. Nf7+ Rxf7 12. Qxd4 $18) (4... Bb7 $2 5. Re5 $18 5... Qxa2
6. Rxb7) 5. Ne5 Qd5 6. Qe3 {Schwarz gab auf. Zwar etwas vorzeitig, aber er
steht unter einem starken, kaum auszuhaltenden Druck. Den drohenden
Mattangriff kann er ohne materielle Verluste nicht mehr aufhalten. z.B.} 6...
Bb7 7. f3 Rad8 (7... Rac8 $2 8. Rd7 $18 8... Qa5 9. Rxb7) 8. Qf4 Kg8 (8... a5
9. Rxf7+ Rxf7 10. Qxf7+ Kh8 11. Re4 $1 11... Rc8 12. Nxg6+ hxg6 13. Rh4+ Qh5
14. Rxh5+ gxh5 15. Qxb7 $18) 9. Ng4 Qa5 10. Re2 Qb5 11. Qf6 h5 12. Nh6+ Kh7 13.
Nxf7 $18 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Isolani II
Diesen Artikel habe ich zurückgehalten, weil der Kampf zwischen Kasparow und Kramnik in der entscheidenden Phase war und das Thema Isolierte Bauern schon zwei Mal zur Diskussion stand. Ich hatte irgendwie Angst, dass meine Ratschläge den normalen Verlauf des Matches beeinflussen könnten ,-)
Scherz beiseite: Im vorigen Artikel haben wir mehr über die Stärke des isolierten Bauern gesprochen. In diesem Artikel werden wir über die statischen Nachteile des Isolani reden.
In den meisten Fällen ist der Isolani schwach im Endspiel. Es ist klar, dass seine besten Freunde die Leichtfiguren sind. Deswegen gilt: wenn Sie einen Kampf gegen einen Isolani führen, so ist es empfehlenswert, in erster Linie die leichten Figuren zu tauschen und das Endspiel anzustreben. Fast jeder Abtausch von leichten Figuren ist günstig für den Spieler, der gegen den Isolani spielt. Mit einer Ausnahme: den gegnerischen Läufer, der die gleiche Farbe Isolani hat, sollte man besser nicht abtauschen, weil er meistens passiv ist. Diese Passivität lässt sich oft ausnutzen.
Sehr wichtig beim Spiel gegen den Isolani ist es, das Feld vor ihm unter Kontrolle zu bringen. Diese Regeln entdeckte Großmeister Nimzowitsch:“…den isolierten Bauern erst blockieren, dann angreifen“. Die Blockade des Isolani erleichtert außerdem nützliche Tauschhandlungen von leichten Figuren.
Noch eine effiziente Möglichkeit gegen den Isolani zu kämpfen, ist der Übergang zu den hängenden Bauer d5-c6, wo sich der Kampf gegen den Bauern c6 verlagert. Der Bauer c6 ist eng mit dem Bauer d5 verwandt, deswegen hat er ähnliche Schwächen und Stärken wie sein großer Bruder, der Isolani. Ein typisches Verfahren gegen die hängenden Bauern (z.B. c6,d5) ist die Blockade des Feldes c5 (der Springer ist am besten für die Blockade geeignet) vor dem rückständigen Bauern c6, mit späterem Angriff des Bauern mit Türmen und Springer. Nun gehen wir zum praktischen Teil über…
Botwinnik VS Sagorjanski
[Event "Swerdlowsk"]
[Site "?"]
[Date "1943.??.??"]
[Round "?"]
[White "Botwinnik"]
[Black "Sagorjanski"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "3r2k1/pp1r1pp1/2n1b2p/q2p4/8/1P2PN1P/PQ1RBPP1/3R2K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "39"]
[EventDate "1943.??.??"]
{Hier ist der isolierte Bauer eine Schwaeche, weil Schwarz ueber wenig
Aktivitaet verfuegt. Die besten Freunde des isolierten Bauer sind die Springer
und die schwarzfeldrigen Laeufer, weil sie das wichtige Blockadefeld d4
kontrollieren koennen. Weiss hat schon ein paar Leichtfiguren getauscht.} 1.
Ne5 $1 {Weiss erzwingt noch einen nuetzlichen Abtausch. Nach dem Abtausch der
Springer bekommt Weiss die Kontrolle ueber das Feld d4 und verstaerkt das
Druckspiel gegen den Isoliani d5.} 1... Nxe5 2. Qxe5 Qc5 3. Bf3 {Alle weissen
Figuren halten den vereinzelten Bauern im Visier. Weiss droht mit e3-e4.} 3...
b6 4. Qb2 Rc8 5. Qe5 {Zeitgewinn.} 5... Rcd8 6. Rd4 a5 7. g4 $1 {Die schwarzen
Figuren sind an die Verteidigung des Bauern d5 gebunden. Schwarz hat kein
Gegenspiel. Weiss muss nun dem Anziehenden eine zweite Schwaeche am
Koenigsfluegel beibringen: dann wird es fuer Schwarz sehr schwer werden,
gleichzeitig den Bauer d5 und die Koenigstellung zu verteidigen.} 7... Qc6 8.
g5 $1 8... hxg5 9. Qxg5 {Weiss droht mit Td4-h4 und Dg5-h5} 9... f6 (9... Bxh3
$6 10. Rh4 Be6 11. Qh5 f5 12. Qh7+ Kf8 13. Qg6 {mit starkem Angriff.} 13... Qd6
14. Rh8+ Bg8 15. Qxf5+ Qf6 16. Qh7) 10. Qg6 Bf7 (10... Bxh3 11. Rh4 Be6 12. Rh7
12... Rc7 $1 13. Qh5 $40) 11. Qg3 11... f5 $6 {Dieser Zug erleichtert es Weiss,
den schwarzen Koenigsfluegel unter Druck zu setzen.} 12. Qg5 Qe6 13. Kh1 $1 {
Bereitet Td1-g1 vor} 13... Qe5 14. Rg1 Rf8 15. Qh6 {Droht Td4-h4} 15... Rb8 16.
Rh4 Kf8 17. Qh8+ Bg8 18. Rf4 Rbb7 19. Rg5 Rf7 20. Qh5 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Belawenez VS Rauser
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1937.??.??"]
[Round "?"]
[White "Belawenez"]
[Black "Rauser"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "6k1/p4p1p/1pb3p1/3p4/8/P1N1P3/1P3PPP/6K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "75"]
[EventDate "1937.??.??"]
{Das ist ein oft auftretender Stellungstyp. Weiss hat den Springer gegen den
weissfeldrigen Laeufer. Die Beweglichkeit des Laeufers ist vom Bauer d5 stark
eingeschraenkt. Weiss hat einen stabilen Vorteil. Der weisse Koenig soll
zunaechst auf dem Feld d4 landen.} 1. Kf1 1... Kf8 (1... Kg7 {
Verdiente den Vorzug. Es war der kuerzeste Weg nch e5.}) 2. f3 {Notwendig} (2.
Ke2 $2 2... d4 $1 $15) 2... Ke7 3. Ke2 Ke6 4. Kd3 Ke5 5. f4+ Ke6 6. Kd4 6...
Kd6 {Ein einzelner schwacher gegnerischer Bauer d5 ist fuer den Gewinn zu
wenig. Weiss muss eine neue Schwaeche beim Gegner provozieren. Solche
Stellungen kann man nur auf der Basis zweier gegnerischer Schwaechen gewinnen .
} 7. b4 $1 {Zunaechst soll der Damenfluegel fixiert werden.} 7... Ke6 8. b5 $1
{Das ist notwendig. Bevor Weiss anfaengt, mit dem Springer zu manoevrieren,
muss er sich gegen die Ueberfuehrung des Laeufer auf f1 absichern, was Weiss
zu g2-g3 zwingen wuerde und Schwarz die Moeglichkeit gaebe, nach h3 zu
marschieren. (Belawenez)} 8... Bb7 9. Na2 Kd6 10. Nb4 10... Ke6 {Schwarz wartet
ab. Man sollte f7-f6 und h7-h6 spielen um die Fixierung der Bauern am
Koenigsfluegel auf weisse Felder zu verhindern,} 11. g4 $1 {
Jetzt droht Weiss mit Sb4-c6.} (11. Nc6 Bxc6 12. bxc6 Kd6 13. c7 Kxc7 14. Kxd5
14... f5 $1 {Und Weiss kann nicht gewinnen (Belawenez).}) 11... f5 (11... h6
12. Nc6 Bxc6 13. bxc6 Kd6 14. c7 Kxc7 15. Kxd5 Kd7 16. e4 Kc7 17. e5 Kd7 18. f5
gxf5 19. gxf5 Kc7 20. e6 f6 21. h3 h5 22. h4 a6 23. a4 a5 24. Kc4 Kc6 25. e7
Kd7 26. Kb5 {Belawenez}) 12. g5 $1 12... Kd6 13. h3 {Weiss plant, den Bauern
nach h6 zu ziehen, was ein Spingeropfer auf f5 oder g6 ermoeglichen wuerde.
Weiss schafft laufend neue Drohungen, die Schwarz irgendwann nicht mehr
abwehren kann.} (13. h4 Ke6 14. Na2 Kd6 15. Nc3 Ke6 16. Ne2 Bc8 17. Ng3 Bd7 18.
a4 18... Be8 {Schwarz schaffte h4-h5 zu verhindern.Belawenez}) 13... Ke6 14.
Na2 Kd6 15. Nc3 Ke6 16. h4 Kd6 17. Ne2 17... Bc8 $6 (17... a6 $5) 18. Ng3 Bd7
19. a4 Ke6 (19... Be8 20. h5 $1) 20. h5 Be8 21. h6 {Weiss schaffte es, noch
zwei zusaetzliche Schwache zu organisieren: a7 und h7. Gegen die kombinierten
weissen Drohungen hat Schwarz keine Verteidigung mehr.} 21... Kd6 22. Ne2 {
Schwarz gab nun auf (wegen der folgenden Analyse von Belawenez).} 22... Bd7 23.
Nc3 Be6 24. Na2 Bf7 (24... Bc8 25. Nb4 Bb7 26. Nd3 Bc8 27. Ne5 Be6 28. Nxg6 $1
$18 28... hxg6 $2 29. h7 $18) 25. Nb4 Be6 26. Nc6 a5 27. bxa6 Kxc6 28. a7 Kb7
29. Ke5 Bd7 30. Kf6 Bxa4 31. Kg7 b5 32. Kxh7 b4 33. Kxg6 b3 34. h7 Be8+ 35. Kf6
b2 36. h8=Q b1=Q 37. a8=Q+ Kxa8 38. Qxe8+ 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Bareev VS Farago
[Event "Italien"]
[Site "?"]
[Date "1990.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bareev"]
[Black "Farago"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "3r4/p1Rrkppp/1p6/3p4/8/P3P3/1P2KPPP/2R5 w - - 0 1"]
[PlyCount "65"]
[EventDate "1990.??.??"]
{Weiss hat klaren Vorteil. Der weisse Koenig ist bereit, den Punkt d4 zu
besetzen. Die weissen Tuerme sind aktiv, was es Weiss erleichtert,
zusaetzliche Schwaechen beim Gegner zu schaffen. Im Endspiel mit einem Isolani
ist es selten, dass eine Schwaeche ausreicht, den Vorteil zu verwerten. Die
erste Etappe ist nun, mit dem Koenig das Blockadefeld zu besetzen und dann
beginnt die Suche nach der zweiten Schwaeche, die meist am Koenigsfluegel zu
finden ist.} 1. Kd3 $1 1... Rxc7 2. Rxc7+ Rd7 3. Rc8 3... h5 {
Richtet sich gegen g2-g4} (3... a5 $5 4. g4 $1) 4. b4 $1 {Der weisse Plan ist,
mit dem a-Bauer nach a6 zu marschieren, was spaeter Tb8-b7 ermoeglichen wird.}
4... Ke6 5. Kd4 5... f6 {Die Idealstellung fuer die Verteidigung ist Bauer
h5-g6-f7. Schwarz will nun f6-g5-h4 erreichen.} 6. h4 $1 {Verhindert h5-h4.
Nun wird die Bauermasse am Koenigsfluegel anfaellig fuer weisse Turmangriffe.}
6... Kf5 7. f3 Kg6 8. a4 Kf7 9. a5 Ke6 (9... bxa5 {Schwaecht den Punkt c5} 10.
bxa5 Ke6 11. Rc6+ Ke7 12. Kc5 Kf7 13. Rd6 $18) 10. a6 $1 {
Weiss hat sein Ziel erreicht: der Bauer a6 ermoeglicht Tb8-b7.} 10... Kd6 11.
b5 Ke6 12. g3 g6 13. Re8+ Kd6 14. Rf8 Ke6 15. Rc8 Kd6 16. Rc6+ Ke7 17. g4 $1 {
Entweder bekommt Weiss einen Freibauern auf der h-Linie oder es entsteht noch
eine Schwaeche auf h5.} 17... Kf7 18. gxh5 gxh5 19. Rc8 {
Schwarz hat drei Schwaechen: d5,h5,b7} 19... Ke6 20. Re8+ Kd6 21. Rh8 {
Es ist Zeit, die Ernte einzuholen.} 21... Rc7 22. Rd8+ Ke6 23. Rxd5 $18 23...
f5 24. e4 fxe4 25. fxe4 Rh7 26. Rd8 {
Weiss hat eine technisch leicht gewonnene Stellung.} 26... Rc7 27. Re8+ Kf6 28.
e5+ Kf7 29. Rh8 Rc5 30. Rxh5 Ke6 31. Rh6+ Ke7 32. Ke4 Rxb5 33. Kf5 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Agsamov VS Geller
[Event "UdSSR"]
[Site "?"]
[Date "1981.??.??"]
[Round "?"]
[White "Agsamov"]
[Black "Geller"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "rnbr2k1/pp3pp1/3q1b1p/1B1p4/3N4/2N1P3/PP1Q1PPP/R4RK1 w - - 0 1"]
[PlyCount "45"]
[EventDate "1981.??.??"]
{Transformation der Bauerstruktur: Uebergang zu haengenden Bauern c6-d5. Weiss
hat die Blockade des isolierten Bauern d5 aufgebaut und Schwarz hat vor, 1…
Sc6 und Sc6:d4 zu spielen,um den Blockadespinger abzutauschen} 1. Rac1 $1 {
Richtet sich gegen Sb8-c6} (1. Rfd1 $6 1... Nc6 2. Nce2 2... Bg4 $11) 1... Nc6
2. Bxc6 $1 {Weiss zieht es vor,dem Gegner nach dem Tausch auf c6 die
haengenden Bauern zu verpassen, weil sich auf den isolierten Bauern d5 nur
schwer weiterer Figurendruck organisieren laesst. Das isolierte Bauernpaar ist
in dem Falle schwach, wenn der Anziehende den Bauern c6 festzulegen vermag.
Wenn es Schwarz gelingt, ihn vorzuruecken, bekommt er vollwertiges Gegenspiel.}
2... bxc6 3. Na4 $1 {Der Schluesselzug: Die Blockade auf c5 hat geklappt.
Diese Blockade ist die Vorbereitung fuer den spaeteren Angriff auf den Bauer
c6.} 3... Bd7 4. Nc5 Rdc8 5. b4 {Verhindert ein eventuelles a7-a5.} 5... Be8 6.
Rc2 {
Weiss konzentriert seine Kraefte und verdoppelt die Tuerme gegen den Bauern c6.
} 6... Rcb8 7. Rfc1 Bd8 8. Na6 {Verhindert Ld8-c7} 8... Rb6 9. Qe2 Qg6 10. a3
Bd7 11. Qf1 {Vorbeugung gegen Ld7-h3} 11... Bf6 12. Nc5 {Weiss will sogar den
Schatten eines Gegenspiels auschalten und uebertreibt ein bisschen dabei.} ({
staerker war} 12. Nxc6 $1 12... Bf5 13. Rd2 Rc8 14. b5 $16) 12... Bf5 $6 ({
viel zaeher war} 12... Bc8 $1 13. Ncb3 (13. Na4 $6 13... Bxd4 14. exd4 Ra6 15.
Nc3 Rxa3) 13... Ba6 14. Qe1 Bxd4 15. Nxd4 Bc4) 13. Nxf5 Qxf5 14. Nb3 (14. Na4
$1 14... Rbb8 15. Rxc6 d4 16. R1c5 Qg4 17. Rc4 Qd7 18. Qd3 Rd8 19. e4 $16)
14... Rd8 (14... Rc8 $5 15. Na5 Qd7) 15. Na5 {Schwarz ist strategisch verloren,
deshalb versucht er, mit dynamischen Mitteln Gegenspiel zu bekommen.} 15... d4
({Der andere Versuch versprach auch nicht viel:} 15... c5 16. bxc5 (16. Rxc5
Bb2 17. Rd1 Bxa3 18. Nc6 Re8 19. Rcxd5 Qc2 20. b5) 16... Rb2 17. Qe2 Rxc2 18.
Qxc2 Qxc2 19. Rxc2 d4 20. exd4 Rxd4 21. Kf1) 16. Nxc6 d3 17. Rd2 Rd7 18. Na5 (
18. Nd4 $5 18... Bxd4 19. Qxd3 Qxd3 20. Rxd3 Rbd6 21. Rxd4 Rxd4 22. exd4 Rxd4
23. Kf1 Rd3 24. a4 Ra3 25. a5 Rb3 26. Rc8+ Kh7 27. Rb8 $18 {Der weisse Koenig
marschiert nach c2, vertreibt den schwarzen Turm aus der b-Linie und der
weisse Turm kassiert dann den a-Bauern.}) 18... Rbd6 19. Nb3 Rd8 20. Nc5 a5 21.
Nb7 axb4 22. Nxd6 Rxd6 23. axb4 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Springer oder Läufer?
Was ist besser? Es ist schwer, auf diese Frage zu antworten. Es ist genauso schwer, als ob jemand fragen würde, welche Automarke besser ist: Mercedes oder BMW?
Der Springer und der Läufer sind ungefähr gleichwertige Figuren, aber beide Figuren haben ihre eigenen Trümpfe.
Was ist typisch für den Läufer? Er ist von Geburt „einfarbig“. Er kann nur auf der Diagonale der eigenen Farbe spielen. Deswegen mag er es nicht, wenn die eigenen Bauern auf Feldern seiner Farbe stehen – und dazu noch womöglich blockiert sind! Theoretisch kann jede Schachfigur alle 64 Felder erreichen – nur für den Läufer stehen bloß 32 Felder zur Verfügung! Deshalb muß vermieden werden, daß die Läuferfelder von eigenen Bauern besetzt werden. Der Läufer hat im Gegensatz zum Springer eine sehr lange Reichweite: er kann vom eigenen Lager aus angreifen und die Aktivität der eigenen Figuren unterstützen.
Der Springer hingegen ist eine „schlaue“ Figur: er mag schwache Felder und geschlossene Stellungen. Er kennt keine Hindernisse, er kann alles überspringen und im Gegensatz zum Läufer erreicht er (theoretisch) jedes beliebige Feld von beliebiger Farbe. Der Springer ist bestens für die Blockade von Freibauern geeignet, weil sich seine Wirkung sogar beim Verteidigungseinsatz bis in das gegnerische Lager erstreckt. Am besten fühlt er sich im Zentrum, wo er auch am aktivsten werden kann.
Ob der Springer oder der Läufer besser ist, entscheidet meistens die Bauernstruktur. Bei geschlossenen Stellungen ist der Springer meistens besser, hingegen in offenen Stellungen, wenn wenige Bauern (oder besser: gar keine) im Zentrum postiert sind, kann der Läufer seine Stärke weit besser zeigen. Im heutigen Artikel werden wir Beispiele zeigen, in denen sich der Springer gegen den Läufer besser behaupten kann…
Smyslow VS Tal
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1969.??.??"]
[Round "?"]
[White "Smyslow"]
[Black "Tal"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r4rk1/pp2pp1p/2n1b1p1/2p5/7N/1PP3P1/P3PPBP/R2R2K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "83"]
[EventDate "1969.??.??"]
{Mit diesem Abtausch schwaecht Weiss die schwarze Bauernstruktur am
Damenfluegel, die nun zur Zielschebe fuer den weissen Springer wird.} 1. Bxc6
$1 1... bxc6 2. Nf3 2... f6 {Schwarz verhindert das unangenehme Sf3-e5.} (2...
Bg4 3. Ne5 Bxe2 4. Re1 Ba6 5. Nd7 Rfe8 6. Nxc5 Bc8 7. Rad1 $16 {Smyslov}) 3.
Nd2 {Der Springer findet aber eine Ersatzmarschroute! Seine Ziel ist das Feld
c5, von wo er unangenemen Druck ausueben und gleichzeitig schwer ereichbar
fuer Schwarz sein wird.} 3... Rfd8 4. Ne4 c4 5. Nc5 Bf5 6. f3 {Weiss begrenzt
den Wirkungsradius des Laeufers und bereitet gleichzeitig die Zentralisation
seines Koenig vor.} 6... Bc2 {Vorlaeufig bekommt Schwarz die Kontrolle ueber
die d-Linie. Aber viel Nutzen laesst sich daraus nicht ziehen, weil der weisse
Koenig in der Lage ist, rechtzeitig das Einbruchsfeld d2 zu kontrollieren.} (
6... Rd5 $6 {bringt kaum Freude.} 7. Rxd5 cxd5 8. g4 $1 8... Bc8 9. Rd1 cxb3
10. axb3 e6 11. e4 dxe4 12. Rd8+ Kf7 13. Nxe4 Ke7 14. Rh8 h5 15. gxh5 gxh5 16.
Rh7+ Kd8 17. Nxf6 $18) 7. Rxd8+ Rxd8 8. Kf2 Kf7 9. b4 Bf5 10. Ke1 {Der weisse
enig nimmt den Punkt d2 unter Kontrolle. Die schwachen schwarzen Bauern am
Damenfluegel garantieren Weiss nun die besseren Chancen.} 10... e5 (10... Bc8 {
war vorsichtiger, zumindest wuerde das folgende Manoever verhindert werden.})
11. Nb7 $1 11... Rd7 (11... Rb8 12. Nd6+ Ke6 13. Nxc4 $16) 12. Na5 c5 13. bxc5
13... Rd5 {Die Beute des Weissen, der Bauer c5, sieht mager aus, aber in
Wirklichkeit ist es nicht so einfach fuer Schwarz, seinen Bauern zueruck zu
kriegen.} 14. Nb7 (14. e4 Rxc5 15. Nb7 Rc7 16. Nd6+ Ke7 17. Nxf5+ gxf5 18. exf5
18... Rb7 {
Smyslov. Und Schwarz hat trotz eines Minubauern gute Remischancen. Z.B} 19. Rd1
Rb2 20. Rd2 Rb1+ 21. Ke2 Rc1 22. Rb2 Rxc3 23. Rb7+ Kd6 24. Rxa7 Rc2+ 25. Ke3
Rxh2) 14... Rd7 15. Nd6+ Ke7 16. g4 {Die Absicht hinter diesem Zug ist es, den
Turm a1 in Spiel zu bringen. Der Laeufer f5 wird veranlasst, die Finger vom
Punkt b1 zu lassen.} 16... Be6 17. Rb1 Rc7 18. Rb7 {
Sorgt fuer die Sicherheit des Bauern c5.} 18... Rxb7 19. Nxb7 Kd7 20. Nd6 $1 {
Vom Zentrum aus ist es fuer den Springer viel leichter, die neue Zielscheibe,
den Koenigsfluegel anzugreifen. Wieder sehen wir , wie wirkungsvoll die
Strategie der Belagerung zweier Schwaechen im Endspiel ist. Die ersteSchwaeche
ist die Gebundenheit des Schwarzen an den gegnerischen Bauer c5, die zweite
ist der geschwaechte schwarze Koenigsfluegel.} (20. Na5 {Dieser Zug die
Sicherheit des Bauern c5, aber dabei wuerde der Springer fuer lange Zeit eine
passive Stelung einnnehmen, was zu schwarzem Gegenspiel am Koenigsfluegel
(nach f6-f5) fuehren koennte.}) 20... h6 21. Kf2 Kc6 22. Ke3 a5 (22... Kxc5 23.
Ne4+ Kc6 24. Nxf6 $16) (22... f5 23. gxf5 gxf5 24. f4 Kd5 25. Ne8 $1 25...
exf4+ 26. Kxf4 Kxc5 27. Ng7 {Smyslov} 27... Bd7 28. Nxf5 h5 29. h4 $18) 23. Ne8
f5 24. Ng7 Bd7 25. gxf5 gxf5 26. f4 $1 {
Mit diesem Zug ermoeglicht Weiss einen Durchbruch fuer seinen Koenig.} 26...
Kd5 27. c6 $1 27... Bc8 28. c7 Kd6 29. h4 {Schwarz gab auf.Wegen} 29... Bd7 30.
Nh5 Bc8 31. fxe5+ Kxe5 32. Nf4 Bd7 33. Ng6+ Kf6 34. h5 Bc8 35. Kf4 Be6 36. Ne5
Ke7 37. e3 a4 38. a3 Ke8 39. Nxc4 Kd7 40. c8=Q+ Kxc8 41. Nd6+ Kd7 42. Nxf5 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Pilnik VS Geller
[Event "Geteborg"]
[Site "?"]
[Date "1955.??.??"]
[Round "?"]
[White "Pilnik"]
[Black "Geller"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "r2q1rk1/3n3p/3p1bp1/2pPpp2/p1P5/2B2P2/PPB1Q1PP/3R1RK1 b - - 0 1"]
[PlyCount "33"]
[EventDate "1955.??.??"]
{Ein glaenzendes Baueropfer! Schwarz opfert einen Bauern, aber dafuer erreicht
er eine Blockadestellung, in der der Springer e5 die schwarzen Aktivitaeten am
Koenigsfluegel unterstuetzen wird. Der Laeufer c2 wird zu einem passiven
Beobachter degradiert.} 1... e4 $1 2. Bxf6 Qxf6 3. fxe4 3... f4 $1 {Damit siche
rt sich Schwarz fuer seinen Springer den Punkt e5. Gleichzeitig bekommt
Schwarz eine Bauernmehrheit am aussersten Koenigsfluegel, was gute
Voraussetzungen fuer den schwarzen Angriff schafft.} 4. Rf2 {
Weiss hat kein aktives Spiel und ist zu passiver Verteidigung verurteilt.} 4...
Ne5 5. Rdf1 Qh4 6. Bd1 Rf7 7. Qc2 g5 8. Qc3 Raf8 9. h3 (9. Bxa4 $2 {
Das Geschenk des Schwarzen (der Bauer a4) ist vergiftet:} 9... Ng4 10. h3 Nxf2
11. Rxf2 11... f3 $1 {und Schwarz bekommt gefaehrlichen Angriff, z.B} 12. Qe3
fxg2 13. Rxf7 Rxf7 14. Kxg2 g4 15. hxg4 (15. Qg3 15... Qf6 $1 16. Qe1 Qf3+ 17.
Kh2 Qxh3+ 18. Kg1 18... g3 $19) 15... h5 16. Qg3 Qf6 17. Kh2 Qf1) 9... h5 10.
Be2 g4 11. Rxf4 {Verliert, aber guter Rat ist jetzt teuer.} 11... Rxf4 12. Rxf4
Rxf4 13. g3 Nf3+ (13... Qxh3 $1 {fuehrte zu noch schnellerem Gewinn.} 14. gxf4
g3 15. Qe3 Qh2+ 16. Kf1 16... g2+ $19) 14. Kf2 Qxh3 15. gxf4 g3+ 16. Kxf3 g2+
17. Kf2 Qh2 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Saidi VS Fischer
[Event "New York"]
[Site "?"]
[Date "1963.??.??"]
[Round "?"]
[White "Saidi"]
[Black "Fischer"]
[Result "0-1"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "6k1/1p1n1ppp/p7/3p4/3P4/P7/1P3PPP/2B3K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "66"]
[EventDate "1964.??.??"]
{Welche Figur ist hier besser: der Laeufer oder der Springer? Dies ist von der
Bauernstruktur abhaengig. Wenn es die Bauern d4 und d5 nicht geben wuerde,
dann wuerde der weisse Laeufer ueber den schwarzen Springer dominieren, denn
bei offenem Zentrum ist der Laeufer besser. Aber hier wird die Aktivitaet des
Laeufers vom eigenen Bauer d4 eingeschraenkt.} 1. Kf1 1... Nf8 2. Ke2 Ne6 3.
Kd3 {Schwarz hat ganz bequem seinen Springer auf e6 postiert, wo er das weisse
Sorgenkind, den Bauern d4, im Auge behaelt. Aber wie kann man den Vorteil
vergroessern? Antwort: Erst einmal muss man eine zweite Front am
Koenigsfluegel eroeffnen.} 3... h5 $1 {
Bereitet den Vormarsch des schwarzen Koenigs ueber h7-g6- f5 vor.} 4. Be3 Kh7
5. f3 Kg6 6. a4 (6. g4 $5 6... f5 $1 {mit guten Gewinnchancen, z.B} 7. h3 Ng5
8. Bxg5 8... Kxg5 $1 9. gxh5 f4 10. Ke2 Kh4 11. Kf2 11... Kxh3 $19) 6... Kf5 7.
Ke2 g5 8. Kf2 8... Nd8 {Eine typische Partiefuehrung fuer Spieler der
Extraklasse. Ein Manoever, das die Stellung wiederholt wird angewandt. Schwarz
hat folgende Ziele: erstens Zeitgewinn und zweitens Erzeugung von
psychologischem Druck: dem Gegner wird gezeigt, dass man mit ihm machen kann,
was man will, waehrend er nur warten kann.} 9. Bd2 Kg6 10. Ke3 Ne6 11. Kd3 Kf5
12. Be3 f6 13. Ke2 Kg6 14. Kd3 f5 15. Ke2 f4 16. Bf2 Ng7 17. h3 Nf5 18. Kd3
18... g4 $1 {Schwarz droht mit g4-g3 und Sf5-h4 mit Bauerngewinn.} 19. hxg4 {
Bitere Notwendichkeit} 19... hxg4 20. fxg4 Nh6 21. Be1 21... Nxg4 {Schwarz gesc
haft noch eine Schwaeche Bauer g2 ,die Weiss nicht abtauschen kann nach g2-g3
kommt f4-f3} 22. Bd2 Kf5 23. Be1 Nf6 (23... Ne3 $2 24. g3 Ng2 25. Bf2 {
und Schwarz muss auf g3 tauschen.} 25... f3 26. a5 $11) 24. Bh4 Ne4 25. Be1 Kg4
26. Ke2 26... Ng3+ {Ein kombinierter Angriff auf die zwei Bauern d4 und g2,
der Schwarz in entscheidenden Vorteil bringt.} 27. Kd3 (27. Kf2 Nf5 28. Bc3
28... Ne3 $1 29. a5 Nd1+ 30. Ke2 Nxc3+ 31. bxc3 Kg3 32. Kf1 32... f3 $19) (27.
Bxg3 Kxg3 28. Kf1 f3 29. gxf3 29... Kxf3 $19) 27... Nf5 28. Bf2 28... Nh4 $19
29. a5 (29. Bxh4 Kxh4 30. Ke2 Kg3 31. Kf1 f3 32. gxf3 32... Kxf3 $19) 29...
Nxg2 30. Kc3 Kf3 31. Bg1 Ke2 32. Bh2 f3 33. Bg3 Ne3 0-1
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
Zubarev VS Alexandrov
[Event "Moskau"]
[Site "?"]
[Date "1915.??.??"]
[Round "?"]
[White "Zubarev"]
[Black "Alexandrov"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Srokovsky"]
[SetUp "1"]
[FEN "5k2/3b2pp/p3p3/1p1pP3/8/2P5/PPN3PP/6K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "45"]
[EventDate "1915.??.??"]
{Schwarz hat einen “schlechten” Laeufer auf d7: er ist durch seine eigenen
Bauen auf a6,d5,a6 und b5 behindert. Im Gegensatz dazu kann der weisse
Springer Schwarz ueberall aergern. Als erstes muss Weiss seinen Koenig
zentralisieren. Das Feld c5 ist fuer ihn ideal, denn von dort droht er, ins
schwarze Lager einzudringen.} 1. Kf2 1... Ke7 (1... Kf7 {
Der Versuch des schwarzen Koenigs am Koenigsfluegel wird abgeblockt.} 2. Ke2
Kg6 3. Ne3 Kg5 4. g3 {
und nun entscheidet der Vormarsch des weissen Koenigs nach c5.}) 2. Ke3 Kd8 3.
Kd4 Kc7 4. Kc5 {Der schwarze Koenig muss jetzt auf den weissen aufpassen.
Jetzt wird der weisse Springer seine Kuenste zeigen: sein Ziel naechstes Ziel
ist zunaechst, eine neue Schwaeche des Schwarzen am Koenigsfluegel zu
provozieren.} 4... Bc8 5. Nb4 Bb7 6. g3 Bc8 7. Nd3 Bd7 8. Nf4 {droht Sf4-h5}
8... g6 9. Nh3 h6 10. Nf4 g5 11. Nh5 Be8 12. Nf6 Bf7 13. Ng4 {Der Springer
lockt die h- und g-Bauern auf weisse Felder, wo sie zur optimalen Zielscheibe
werden.} 13... h5 14. Ne3 Bg6 (14... g4 15. Ng2 Bg6 16. Nf4 Bf7 17. b4 $22 $18)
15. h4 $1 {Fixiert den h5-Bauer auf die Farbe seines Laeufers und bereitet die
Ueberfuehrung des Springers auf f4 vor, wo er die beiden Bauern e6 und h5
angreift, was Schwarz dann in Zugzwang bringen wird.} 15... gxh4 16. gxh4 16...
Be4 {Verhindert Se3-g2-f4} 17. Nf1 {Der Springer strebt nach f4 und es ist nur
eine Zeitfrage, wann er dort ankommt.} 17... Bd3 18. Nd2 Be2 19. Nb3 Bg4 20.
Nd4 Bh3 21. Ne2 Bf5 22. Nf4 {Endlich!} 22... Bg4 23. b4 {Zugzwang. Jede
Bewegung des schwarzen Koenigs oder Laeufers fuehrt zu Bauernverlust.} 1-0
Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.